FRANKFURT (dpa-AFX) - Die DZ Bank warnt beim Dax (DAX) angesichts des steilen Anstiegs vor einer Blasenbildung. Das für den US-Aktienmarkt befürchtete Szenario einer "irrationalen Übertreibung" müsse nun auch auf Europa ausgeweitet werden, schrieb Analyst Christian Kahler in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie. Er hob sein Ziel für den deutschen Leitindex für das Jahresende auf 12 500 Punkte an. Dem EuroStoxx 50 (DJ Euro Stoxx 50) traut der Experte nun 4000 Punkte zu.
Bei 12 500 Punkten wäre der Dax mit einem Kurs/Buchwert-Verhältnis von 2,7 ähnlich hoch bewertet wie im Sommer 2007 vor der letzten Rezession. Der langfristige Mittelwert seit 1984 liegt der Bank zufolge bei 1,73. "Sollte das positive Umfeld der letzten Tage jedoch anhalten, sind kurzfristig auch deutlich höhere Kurswerte möglich", erklärte Kahler. Den fairen Wert taxiert er aber unverändert auf 11 100 Punkte. "Die Kursrally am Aktienmarkt ist nicht mehr gesund", warnte er. "Die Bewertungen der Märkte im Euroraum haben sich von den zugrunde liegenden Fundamentaldaten gelöst und laufen nun in Richtung einer neuen spekulativen Übertreibung. Wie weit diese Übertreibung gehen kann, hängt im Wesentlichen von der EZB ab." Denn die Europäische Zentralbank habe mit ihrem jüngsten Anleihekaufprogramm (QE) eine Übertreibung ausgelöst. Es gebe einen "fließenden Übergang" zwischen einem weltweiten Niedrigzinsumfeld zu einem Negativzinsumfeld, der die Nachfrage nach Sachwerten wie Immobilien und Aktien nochmals deutlich verstärkt habe.