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ANALYSE-"Hindenburg" löst sich als böses Markt-Omen in Luft auf

Veröffentlicht am 13.04.2011, 15:36
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* Aktiencrash an der Wall Street bleibt aus

* Dow liegt knapp zehn Prozent über Niveau von Dezember

- von Hakan Ersen -

Frankfurt, 13. Apr (Reuters) - Rückschlag für Aktienmarkt-Propheten: Das "Hindenburg-Omen" hat als Warnsignal vor einem Börsencrash ausgedient. Der im Dezember vorhergesagte Kursrutsch blieb aus.

Damals trafen an zwei aufeinanderfolgenden Tagen alle Faktoren aufeinander, die das Hindenburg-Omen ausmachen. Der Theorie zufolge hätte der US-Standardwerteindex Dow Jones<.DJI> in den folgenden Monaten deutlich nachgeben müssen. Stattdessen legte er insgesamt rund zehn Prozent auf derzeit etwa 12.500 Punkte zu. Auch der größte Tages-Verlust in diesem Zeitraum fiel mit zwei Prozent eher moderat aus. Zum Vergleich: Beim Börsencrash am "Schwarzen Montag" im Oktober 1987 brach der US-Leitindex um knapp 23 Prozent ein.

Hinweise darauf, dass der Kursrutsch sich vielleicht nur um ein paar Wochen verspätet hat, gibt es ebenfalls nicht. "Der Aufwärtstrend für die US-Indikatoren ist intakt", betont Helaba-Analyst Christian Schmidt. "Die Aufwärtsdynamik lässt zwar nach, befindet sich aber immer noch auf hohem Niveau. Der Dow steht diesbezüglich sogar besser da als der Dax<.GDAXI>."

HOCHS, TIEFS, UND MCCLELLAN OSZILLIERT

Eine Voraussetzung für ein Zustandekommen des Omens ist, dass mindestens jeweils 2,2 Prozent aller an der US-Börse Nyse gehandelten Werte neue 52-Wochen-Hochs beziehungsweise -Tiefs markieren. Dabei darf es höchstens doppelte so viele neue Hochstände geben wie Tiefs. Die Idee dahinter: Das Auseinanderdriften ist ein Zeichen hoher Nervosität am Markt, denn üblicherweise überwiegt eine der beiden Richtungen deutlich.

Zweiter Faktor ist ein Anstieg des gleitenden Durchschnittskurses des Nyse Composite Index<.NYA> der vergangenen zehn Wochen. Gleichzeitig muss der McClellan-Oszillator negativ sein. Dieser nach den Charttechnikern Sherman und Marion McClellan benannte Indikator signalisiert einen Abzug von Kapital.

"Die Grundidee, dass auseinanderdriftende Kursentwicklungen auf eine bevorstehende Schwäche hinweisen, kann stimmen", sagt Dimitri Speck, Chef-Entwickler für die Handelssysteme des Vermögensverwalter Staedel Hanseatic. Allerdings würden an der Nyse zahlreiche Anleihefonds gehandelt, die in die Zählung der neuen Hochs und Tiefs mit einflössen. Er halte es daher für fragwürdig, deren Kursentwicklung für Prognosen über die weitere Entwicklung des Aktienmarktes zu nutzen.

Speck kritisiert außerdem die Komplexität des Hindenburg-Omens. "Indikatoren werden häufig verfeinert. Statistisch ist dies jedoch falsch, weil diese Veränderungen auf vergangenen Kursentwicklungen basieren. Je einfacher ein Indikator ist, desto aussagekräftiger ist er üblicherweise für die Zukunft."

ALS INDIKATOR AM ENDE - ALS GESPRÄCHSSTOFF NOCH LANGE NICHT

Trotz des Misserfolgs bei der Börsencrasch-Vorhersage wird das Hindenburg-Omen aber, wie viele Orakel, nicht in der Versenkung verschwinden. "Es wird sicher weiterhin Anhänger finden", sagt Experte Speck. "Das Bedürfnis der Anleger, Hinweise auf mögliche Schwächephasen zu erhalten und damit Verluste zu vermeiden, ist groß."

(redigiert von Martin Zwiebelberg)

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