FRANKFURT (dpa-AFX) - In der Eurozone hat sich die konjunkturelle Dynamik nach Einschätzung der Commerzbank ein Stück weit verschoben. Die wirtschaftliche Lage in den Peripherieländern des Euroraums beginne sich zu erholen, während der Konjunkturmotor in den Kernländern an Schwung verliere, prognostiziert Commerzbank-Experte Ralph Solveen in einer am Freitag veröffentlichten Analyse. Zuletzt habe es verstärkt Hinweise auf eine wirtschaftliche Erholung in Krisenstaaten wie Spanien oder Portugal gegeben. So weisen verbesserte Konjunkturdaten wie die Stimmung der Einkaufsmanager, die Industrieproduktion, die Einzelhandelsumsätze sowie die Pkw-Neuzulassungen auf eine Stabilisierung - wenn nicht gar auf Wirtschaftswachstum hin.
Die einzige Ausnahme sieht Solveen in Italien. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone habe ihre preisliche Wettbewerbsfähigkeit noch nicht verbessern können. Es sei kein Zufall, dass gerade dort die Industrieproduktion in den vergangenen Monaten mehrfach gesunken sei. Der Commerzbank-Experte hält daher ein schnelles Ende der Rezession in Italien für unwahrscheinlich.
Insgesamt rechnet Solveen nur mit einem geringen Wachstum im Euroraum. Die Ursache liege auch in konjunkturellen Problemen der sogenannten Kernländer. So verzeichnen Frankreich, Belgien, Finnland und die Niederlande in den vergangenen Monaten Rückgänge der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze. Gebremst werde die Konjunktur im Euroraum aber vor allem auch durch die deutsche Wirtschaft, die nach einem starken zweiten Quartal in den kommenden Monaten wieder langsamer wachsen dürfte.
Die 'tiefere Ursache' für die Probleme in den Kernländern dürfe laut Solveen in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) der vergangenen Jahre liegen. Die Notenbank habe aus Rücksicht auf die jeweils schwächsten Länder des Währungsraums eine Geldpolitik betrieben, die für die Kernländer zu expansiv gewesen sei. Als Folge seien die Immobilienpreise und die Löhne gestiegen. 'Die Nachwirkungen dieser Übertreibungen dürften die Konjunktur in den Kernländern noch einige Zeit belasten.'/hoslmr/jkr/bgf
Die einzige Ausnahme sieht Solveen in Italien. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone habe ihre preisliche Wettbewerbsfähigkeit noch nicht verbessern können. Es sei kein Zufall, dass gerade dort die Industrieproduktion in den vergangenen Monaten mehrfach gesunken sei. Der Commerzbank-Experte hält daher ein schnelles Ende der Rezession in Italien für unwahrscheinlich.
Insgesamt rechnet Solveen nur mit einem geringen Wachstum im Euroraum. Die Ursache liege auch in konjunkturellen Problemen der sogenannten Kernländer. So verzeichnen Frankreich, Belgien, Finnland und die Niederlande in den vergangenen Monaten Rückgänge der Industrieproduktion und der Einzelhandelsumsätze. Gebremst werde die Konjunktur im Euroraum aber vor allem auch durch die deutsche Wirtschaft, die nach einem starken zweiten Quartal in den kommenden Monaten wieder langsamer wachsen dürfte.
Die 'tiefere Ursache' für die Probleme in den Kernländern dürfe laut Solveen in der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) der vergangenen Jahre liegen. Die Notenbank habe aus Rücksicht auf die jeweils schwächsten Länder des Währungsraums eine Geldpolitik betrieben, die für die Kernländer zu expansiv gewesen sei. Als Folge seien die Immobilienpreise und die Löhne gestiegen. 'Die Nachwirkungen dieser Übertreibungen dürften die Konjunktur in den Kernländern noch einige Zeit belasten.'/hoslmr/jkr/bgf