München, 06. Nov (Reuters) - Beim Schwarzwälder Maschinenbauer Homag HG1G.DE werden wegen der schwachen Auftragslage bis Ende nächsten Jahres 350 von 4100 Stellen in Deutschland gestrichen. Das Werk im niedersächsischen Hemmoor soll Ende 2020 geschlossen werden, wie Homag und die Muttergesellschaft, der Anlagenbauer Dürr DUEG.DE , am Mittwoch mitteilten. Die dort hergestellten Maschinen zur Produktion von Möbeln sollen künftig aus anderen Werken in Deutschland und Polen kommen. Der Weltmarktführer für Holzbearbeitungsmaschinen reagiert damit auf einen um 13 Prozent gesunkenen Ordereingang, nachdem die Anlagen zuletzt noch voll ausgelastet waren. Zudem gebe es ein Missverhältnis: Fast zwei Drittel der Belegschaft arbeite in Deutschland, während 80 Prozent des Umsatzes aus dem Ausland kämen.
Homag und Dürr erhoffen sich davon von 2021 an 15 Millionen Euro an Einsparungen, zunächst kostet der Umbau aber 40 Millionen Euro. Damit werde der Nettogewinn von Dürr im laufenden Jahr nur bei 115 bis 130 Millionen Euro liegen, bisher hatte der Konzern aus Bietigheim-Bissingen 145 bis 160 Millionen erwartet. Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern (Ebit-Marge) werde dadurch bei 4,4 und 4,9 Prozent liegen statt bei 5,5 bis 6,0 Prozent. Bei Homag allein bleibt nur ein einstelliger Millionengewinn übrig.
In den ersten neun Monaten stagnierte der Nettogewinn von Dürr bei 102,1 (2018: 103,5) Millionen Euro. Der Umsatz stieg um fünf Prozent auf 2,87 Milliarden, der Auftragseingang um vier Prozent auf 2,86 Milliarden Euro.