Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Für die Aktien von BAE Systems (LON:BAES) ging es am Dienstag in London um rund 2,9 % nach oben. Der größte britische Rüstungskonzern meldete ein weiteres starkes Auftragsquartal und hob seine Gewinnprognose für das Gesamtjahr aufgrund der Schwäche des britischen Pfunds an.
"Wir steuern auf ein sehr starkes Auftragsjahr zu", wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung mitteilte. Der Auftragseingang erreichte in den drei Monaten bis September 10 Milliarden Pfund, zusätzlich zu den 18 Milliarden Pfund im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres. Dieser Trend hat sich seit Ende des Berichtszeitraums fortgesetzt: So unterzeichnete die britische Regierung am Montag einen Auftrag über 4,2 Milliarden Pfund für bis zu acht weitere Fregatten des Typs 26, die USA gaben zusätzliche 900 Millionen Dollar in Auftrag.
Eine echte Bewährungsprobe für die britische Wirtschaft steht am Donnerstag auf dem Programm, wenn die Regierung ihre Steuer- und Ausgabenpläne für die kommenden Jahre vorlegt. Der Krieg in der Ukraine hat im Parlament zu einer breiten Unterstützung für eine nachhaltige Erhöhung der Verteidigungsausgaben geführt, obwohl die Steuern bereits hoch sind und der Druck auf andere Bereiche der öffentlichen Ausgaben - vor allem im Gesundheitswesen - zunimmt.
Das Unternehmen hatte zuvor einen Anstieg des Umsatzes um 2 % bis 4 % und des bereinigten Gewinns je Aktie um 4 % bis 6 % prognostiziert. Dabei war es von einem durchschnittlichen Wechselkurs von 1,38 Dollar in diesem Jahr ausgegangen. Allerdings hat sich der Pfundkurs im Jahresverlauf stark abgeschwächt, was den Wert der auf Dollar basierenden Verträge von BAE in die Höhe treibt. Bei einem durchschnittlichen Wechselkurs von 1,23 Dollar für das Jahr würde der Umsatz um 7 % bis 9 % und das bereinigte Ergebnis je Aktie um 11 % bis 13 % steigen.
BAE räumte zwar ein, dass es nach wie vor Lieferprobleme bei Mikroelektronik-Komponenten gebe, erklärte aber, dass sich sowohl der Umsatz als auch die Gewinnspannen weiter verbessert hätten.
"Wir sehen keine wesentlichen Auswirkungen höherer Energiepreise", fügte das Unternehmen hinzu und wies darauf hin, dass es "in Großbritannien gut abgesichert ist und unsere anderen wichtigen Märkte relativ energieunabhängig sind".
Wie das Unternehmen weiter mitteilte, habe es auch die jüngsten Turbulenzen auf den britischen Anleihemärkten unbeschadet überstanden, die auf die radikalen Steuersenkungspläne von Premierministerin Liz Truss zurückzuführen waren, die durch den drastischen Renditeanstieg, den ihre Pläne verursachten, praktisch aus dem Amt gedrängt wurde.
Laut BAE sei der Überschuss in den Pensionsfonds "weiterhin intakt" und das Unternehmen verfüge über eine "angemessene Liquidität in unseren Fonds".
Die Analysten von Jefferies sagten, das Update zeige, dass BAE von einer guten Auftragsdynamik profitiere, und fügten hinzu, dass die neue Prognosespanne leicht über den Erwartungen liege.