Investing.com – Der DAX startete nach den Vortagesgewinnen verhalten in den letzten Handelstag der Woche. In den ersten Minuten gab der deutsche Leitindex um 0,22% auf 9.586,00 Zähler nach. In der zweiten Börsenliga ging es ebenfalls abwärts. Der MDAX rutschte um 0,17% auf 16.265,56 Punkte ab, der TecDAXnotierte um 0,14% tiefer bei 1.227,71 Zählern.
Am Donnerstag hatte die Bekräftigung Mario Draghis der Absicht des EZB-Rats, eventuell ab Juni auch unkonventionelle Instrumente einzusetzen, um einer zu lange anhaltenden Niedriginflation entgegenzuwirken, für ein Plus von 0,90% im Dax gesorgt. Ab Juni könnten anhand der Veröffentlichung der halbjährlichen Wirtschaftsprognosen weitere geldpolitische Maßnahmen in Erwägung gezogen werden, sagte EZB-Chef während der Pressekonferenz nach der gestrigen Ratssitzung. Allerdings gab es keine genaueren Angaben zu dem Zeitpunkt, ab dem eventuell zusätzliche expansive Maßnahmen beschlossen werden könnten, um die Eurozonen Wirtschaft anzukurbeln.
Die Aussagen Draghis hatten den Höhenflug im Euro gebremst. Nachdem der Kurs auf 1,3994 Dollar geklettert war, liegt EUR/USD derzeit bei 1,3835 Dollar.
In den USA hatte lediglich der Dow Jones den gestrigen Handelstag mit einem leichten Plus von 0,20% auf 16.550,97 Punkte abgeschlossen. Der S&P 500 und der Nasdaq 100 gaben dagegen um jeweils 0,14% auf 1.875,63 Zähler und 0,17% auf 3.540,42 nach.
Mit Sorge wurde heute eine Inflationsabschwächung in China aufgenommen. Der järhliche Verbraucherpreisindex ging im April auf 1,8% nach 2,4% im März. Der jüngste Wert liegt deutlich unter das letzte Jahr von der Regierung angegebene Ziel von 3,5%.
An den chinesischen Börsen gab der Shanghai Composite um 0,21% nach. Der CSI 300 verbuchte ein leichtes Minus von 0,07% und der in Hong Kong gehandelte Hang Seng blieb flach und schloss auf seinem Vortagesschlusskurs.
In Japan konnte der Nikkei Index leicht um 0,25% fester schließen. Der TOPIX verzeichnete ein Plus von 0,47%.
Von Konjunkturseite wurden heute die japanischen Frühindikatoren vorgelegt. Die „Coincident Indicators“, die als Messlatte für die Lage in der Industrie, im Einzelhandel und am Arbeitsmarkt gelten, sind im März gestiegen. Der Index legte um 1,1% auf 114,0 Punkte zu, teilte heute die Regierung in Tokio mit.
Dagegen gab der Konjunkturerwartungsindex für die nächsten Monate deutlich um 2,2% auf 106,5 Zähler nach.
Unterdessen hat die US-Ratingagentur S&P den Ausblick von Portugal von negativ auf stabil angehoben. Die Kreditwürdigkeit wurde unverändert bei „BB“ belassen, teilte die Agentur heute Morgen mit.
Andererseits sind im März die deutschen Ausfuhren Kalender- und saisonbereinigt im Vorjahresvergleich um 1,8% zurückgegangen. Die Einfuhren nahmen um 0,9% ab, gab heute das Statistische Bundesamt vorläufigen Daten zufolge bekannt. Es handelt sich um den stärksten Rückgang seit Mai 2013. Die Zahl lag deutlich unter den Markterwartungen, die auf einen Anstieg von 1% gedeutet hatten.
Im Verarbeitenden Gewerbe ging indes der preisbereinigte Umsatz im März saison- und arbeitstäglich bereinigt im Vergleich zu Februar um 0,6% zurück, hieß es in einem separaten Bericht des Destatis.
Am Frankfurter Parkett ist zur jetzigen Stunde K & S (XETRA:SDFGN) Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 1,16%. Salzgitter und Carl Zeiss Topwerte im MDax und TecDax bei Anstiegen von jeweils 3,65% und 3,49%.
Zu den derzeitigen Flops zählen die Commerzbank, Talanx und SMA Solar bei Abschlägen von jeweils 2,20%, 4,25% und 1,95%.
Vor dem Wochenende werden die Anleger voraussichtlich keine Gewinne aufs Spieln setzen. Vor allem auch angesichts der Unsicherheit der Lage in der Ostukraine, wo die Separatisten trotz der Aufforderungen des russischen Präsidenten Wladimir Putins die Absicht haben, ein Referendum zur Unabhängigkeit abzuhalten.
Weitere Wirtschaftstermine kommen heute aus dem Vereinigten Königreich, wo Zahlen zur Handelsbilanz und der Industrieproduktion für März veröffentlicht werden. In den USA werden am Nachmittag Zahlen zum Großhandelsumsatz für März bekannt.