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Anleger sollten Umdenken: Deutschland ist das innovativste Land der Welt

Veröffentlicht am 01.01.2001, 01:00
Anleger sollten Umdenken: Deutschland ist das innovativste Land der Welt
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Manchmal scheint es, als ob eine Neuheit nur noch dann als Innovation anerkannt wird, wenn sie irgendwie mit einem Smartphone zu tun hat. Auf diesen Feldern hat Deutschland auf den ersten Blick nicht besonders viel zu bieten. Manch einer sieht Amerika und China deshalb mittlerweile als hoffnungslos überlegen an.

Das Weltwirtschaftsforum ist anderer Meinung: Deutschland ist die Nummer 1! Das kommt etwas überraschend, weshalb ich der Frage nachgegangen bin, was dahintersteckt und ob sich daraus auch Konsequenzen für Anleger ergeben.

Warum das Weltwirtschaftsforum so beeindruckt ist Das Weltwirtschaftsforum bringt jährlich einen Report heraus, der die Länder anhand eines Kriterienkatalogs bezüglich ihrer Wettbewerbsfähigkeit vergleicht. In diesem Jahr wurde die Methodik angepasst und Deutschland hat davon profitiert. Es konnte sich sogar knapp an der Schweiz vorbeischieben und schaffte es hinter den USA und Singapur auf das Podest.

In der Innovations-Kategorie ging Deutschland in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit den USA als Sieger hervor. Beide ließen Japan, Großbritannien und Korea deutlich hinter sich. Deutschland gehört mit einer Ausnahme bei allen Kriterien zu den zwölf Besten. Insbesondere bei Faktoren, welche betriebsübergreifende Kooperation erfordern, bekommt das Land ausgezeichnete Noten.

Selbst beim viel gescholtenen Unternehmergeist sehen die Experten eine steil aufsteigende Tendenz. Der Rocket Internet (WKN:A12UKK)-Faktor beginnt offenbar, seine Wirkung zu entfalten. Eine wichtige Rolle spielt aber auch die Industrie-4.0-Initiative, mit der Deutschland sich hervorgetan hat.

Es steckt einfach mehr dahinter Insgesamt beherrschen jedoch die großen Tech-Unternehmen aus den USA und China weiterhin deutlich die Medien. Selbst wenn Apple (NASDAQ:AAPL) (WKN:865985) die zwölfte Version des optisch immer gleichen Handy-Designs vorstellt, huldigt die Fangemeinde der fantastischen Innovationskraft. Ähnlich sieht es bei den meisten der anderen Giganten aus. Konsumelektronik und Internet-Apps sind einfach am interessantesten für die breite Öffentlichkeit.

Man muss der Wahrheit ins Auge sehen: Deutschland hat seit dem Niedergang von Grundig, Telefunken und Co. nicht mehr viel Begeisterndes zu bieten auf diesen Feldern. Hochdruckreiniger, Wasch- und Bohrmaschinen mögen leistungsstark und nützlich sein, aber sie faszinieren nur wenige Konsumenten. Der Kern der möglicherweise verzerrten Wahrnehmung ist daher wohl folgender: Die Stärke der deutschen Wirtschaft liegt heute bei Industriegütern, die unauffällig zwischen Unternehmen gehandelt werden und eher in Fachzeitschriften diskutiert werden.

Hinzu kommt, dass viele der innovativsten und patentfreudigsten deutschen Unternehmen gar nicht börsennotiert sind und eine Öffentlichkeitsarbeit auf Sparflamme betreiben. Ich denke dabei an die vielen familiengeführten Maschinenbauer aus der Provinz oder Stiftungskonzerne wie Bosch, ZF und Carl Zeiss. Diese haben Initiativen am Laufen, die die Welt vielleicht mehr verändern werden als das nächste soziale Netzwerk von Facebook (NASDAQ:FB) (WKN:A1JWVX) oder Geistesblitze wie der „Dash Button“ von Amazon.com (NASDAQ:AMZN) (WKN:906866).

Bosch ist — neben Siemens (WKN:723610) — ausgezeichnet positioniert, um beim Internet der Dinge eine Führungsrolle einzunehmen. ZF gehört zu den stärksten Spielern bei der autonomen Mobilität und Carl Zeiss mit seinen im wahrsten Sinne des Wortes unfassbaren optischen Technologien katapultiert die globale Hightech-Forschung immer wieder auf ein höheres Niveau.

Was ich als Anleger daraus mache Über die letzten Jahre hat sich an der Börse nach meiner Beobachtung eine weite Schere aufgetan. US-Tech-Werte erreichen immer neue Höhen, während etwa innovative Maschinenbauer, Spezialchemiker und Automobilzulieferer aus Deutschland und Europa insgesamt gnadenlos stagnierten. Das mag im Einzelfall berechtigt sein, aber ich habe den Eindruck, dass die Wertschätzung der hiesigen Innovationskraft zu gering ist.

In diesem Zusammenhang sollte man sich auch fragen, warum IBM (NYSE:IBM) (WKN:851399) 200 Mio. US-Dollar in München investiert hat, um beim Thema Internet der Dinge vorne mitspielen zu können. Oder warum Huawei Dutzende Initiativen mit deutschen Partnern am Laufen hat. Auffällig ist auch, dass einige der international erfolgreichsten koreanischen und chinesischen Autohersteller bedeutende Forschungs- und Entwicklungsstandorte in Deutschland haben.

Das sind nur drei Beispiele einer langen Liste, mit der ich dich nicht langweilen will. Klar dürfte sein, dass man ruhig mit etwas mehr Selbstbewusstsein in technologisch starke deutsche Unternehmen investieren kann. Das Weltwirtschaftsforum ist begeistert von der vielfältigen Forschungslandschaft hierzulande und liefert stichhaltige Argumente dafür.

Bedenklich ist lediglich der 31. Platz bei der Einführung und Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik. Das passt aber auch mit dem als besonders anspruchsvoll charakterisierten deutschen Käufer zusammen. Deutsche wollen tendenziell von den Vorteilen einer neuartigen Lösung restlos überzeugt werden und springen nicht auf jeden Zug sofort auf. Allerdings ärgern sich Deutsche auch über einen 31. Platz. Vielleicht sollte man sich mal Gedanken um Aktien von Netzwerkausrüstern machen …

Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens. John Mackey, CEO von Amazon-Tochter Whole Foods Market (NASDAQ:WFM), sitzt im Vorstand von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Amazon, Apple und Facebook. The Motley Fool besitzt die folgenden Optionen: Long Januar 2020 $150 Calls auf Apple und Short Januar 2020 $155 Calls auf Apple.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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