Investing.com - Der DAX hält sich in der Nachbörse knapp oberhalb der runden Marke von 11.900 Punkten. Aus Angst vor einer Rezession in den USA und einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen Washington und Brüssel stießen Anleger in Europa massenweise Aktien ab. Das deutsche Aktienbarometer verlor im offiziellen Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse 2,76 Prozent auf 11.925,25 Zähler. Im nachbörslichen DAX-Handel ging es aufgrund der hohen Kursabschläge bei Dow, S&P 500 und Nasdaq 100 noch etwas weiter nach unten. Mit einem Kursverlust von 2,80 Prozent hält sich der DAX-Future knapp oberhalb des offiziellen Schlusskurses.
- Nach einem Beschluss der Welthandelsorganisation darf die Trump-Administration Strafzölle auf EU-Importe im Volumen von 7,5 Milliarden Dollar erlassen. Börsianer fürchten sich nun vor wechselseitigen Zöllen, was die Investmentgemeinde weiter verunsichern könnte.
- Schwache Daten aus den USA in Form des ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe sowie dem ADP-Report haben die Furcht vor einer Rezession in der größten Volkswirtschaft auf der ganzen Welt geschürt.
- Die Aktienrückkäufe von US-Unternehmen, die 2018 aufgrund einer Steuerreform einen Rekordwert von mehr als einer Billion US-Dollar erreichten, haben sich in den letzten Monaten verlangsamt, teilte Jefferies mit. Die so genannten Buybacks gelten als Hauptkatalysator für die sich immer weiter fortsetzende Hausse an der Wall Street.
- Am Donnerstag steht der ISM für den Dienstleistungssektor im Fokus. Gerät nun auch der Service-Sektor ins Stolpern, droht der US-Wirtschaft das Abgleiten in eine Rezession.
- Am Freitag gehen die Blicke dann auf den offiziellen US-Arbeitsmarktbericht per September. Wenn die Zahl der Beschäftigten niedriger als erwartet ausfällt, dürften die Märkte die Wetten auf eine Zinssenkung der Fed Ende Oktober noch erhöhen.
- Nächste Woche rücken die hochrangigen Handelsgespräche zwischen den USA und China in den Fokus. Die Danske Bank (CSE:DANSKE) taxiert die Wahrscheinlichkeit auf einen Interimsdeal auf 60 Prozent. "Das dürfte den Handelskrieg deeskalieren", erklären die Experten in einer Notiz. "Der Weg zu einem großen Deal ist aus unserer Sicht jedoch immer noch mit vielen Hindernissen gepflastert. Aber ein solcher Interimdal sollte sich kurzfristig positiv auf die Risikostimmung der Anleger auswirken."
- Erste, relevante Unterstützung beim Dax liegt in Form einer horizontalen Haltemarke aus mehreren Hoch- und Tiefpunkten bei 11.872 bis 11.812. Fällt das Aktienbarometer auch unter diese Unterstützung, droht ein Test der 200-Tage-Linie bei 11.791.
- Erst oberhalb der 90-Tage-Linie bei 12.132 hellt sich das Bild etwas auf.