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Aktien: Dax leicht erholt - US-Jobbericht schürt Hoffnung auf Goldilocks-Szenario

Veröffentlicht am 04.10.2019, 16:31
Aktualisiert 04.10.2019, 16:43
© Reuters.
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Investing.com - Der Dax steigt am Freitag im Windschatten gemischter US-Arbeitsmarktdaten, aber steuert noch immer auf einen deutlichen Wochenverlust zu.

Das deutsche Aktienbarometer steigt um 0,23 Prozent oder 27,75 Punkte auf 11.953 Zähler. Vor den Jobzahlen aus den USA markierte der Dax mit 11.878 Punkten den tiefsten Stand seit Anfang September.

An der Wall Street steigt der Dow Jones um 0,65 Prozent, der S&P 500 um 0,51 Prozent und der Nasdaq 100 um 0,68 Prozent.

Die US-Wirtschaft schuf 136.000 neue Stellen im September, teilte das Arbeitsministerium in Washington am Freitag mit. Von Investing.com befragte Volkswirte hatten mit einem Plus von 140.000 gerechnet. Die Arbeitslosenquote sank auf 3,5 Prozent und erreichte damit den niedrigsten Wert seit 1969. Einen faden Beigeschmack hinterließen die Löhne, die sich im Monatsvergleich stärker verlangsamten als erwartet.

"Das sieht für mich nach einer Goldilocks-Zahl aus", erklärte Steve Grasso, Direktor des institutionellen Vertriebs bei Stuart Frankel, gegenüber der CNBC "Squawk Box". "Es räumt der Fed immer noch etwas Spielraum für eine Zinssenkung ein. Für den Markt war der Bericht nicht zu heiß und nicht zu kalt."

Von "Goldilocks" sprechen Experten, wenn die Wirtschaft weder zu heiß noch zu kalt ist, die Inflation begrenzt ist und die Chance auf Zinssenkungen besteht.

Anleger haben ihre Wetten auf eine Zinssenkung der Federal Reserve in drei Wochen nach einer Reihe enttäuschender US-Konjunkturdaten, die zu Rezessionssorgen geführt hatten, deutlich hochgeschraubt. Die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte Ende Oktober lag zuletzt bei 75 Prozent. Vor den Arbeitsmarktdaten lag der Wert allerdings bei 89 Prozent.

Die US-Großbank Wells Fargo schrieb in einer Notiz, dass es hätte schlimmer kommen können. "Die Anzeichen dafür, dass die Wirtschaft über den Industriesektor hinaus an Dynamik verliert, nehmen zu, aber der Arbeitsmarkt fällt nicht vom Gleis", so Sarah House, Senior Economist bei Wells Fargo. "Dennoch unterstreichen die Jobzahlen per September, dass sich das Einstellungstempo weiter verlangsamt."

Sarah House fügte hinzu, dass sich die Inflation in jüngster Zeit zwar etwas gefestigt habe, aber die Abkühlung am Arbeitsmarkt weise darauf hin, dass das FOMC seine Lockerungstendenz beibehalten dürfte. "Eine weitere Zinssenkung bis Jahresende wird immer wahrscheinlicher, wobei die Chancen schnell steigen, dass die Notenbanker bereits auf der Oktober-Sitzung am 30.Oktober an der Zinsschraube drehen werden."

Im Fokus steht nun die Rede von Fed-Chef Powell um 20.00 Uhr. Die Erwartungen an diese Rede sollten allerdings nicht zu hoch angesetzt werden, so die Danske Bank (CSE:DANSKE). "Powell wird nur einige einleitende Worte bei der Fed-Listen abgeben, so dass unsere Erwartungen nicht hoch sind, dass er neue geldpolitische Signale preisgibt."

Insofern gehen die Blicke bereits auf die hochrangigen Handelsgespräche zwischen den USA und China, die nächsten Woche beginnen sollen. Die Danske Bank taxiert die Wahrscheinlichkeit auf einen Interimsdeal auf 60 Prozent. "Das dürfte den Handelskrieg deeskalieren", erklären die Experten in einer Notiz. "Der Weg zu einem großen Deal ist aus unserer Sicht jedoch immer noch mit vielen Hindernissen gepflastert. Aber ein solcher Interimdal sollte sich kurzfristig positiv auf die Risikostimmung der Anleger auswirken."

Der Gold-Future zur Lieferung im Dezember wurde zuletzt mit einem Minus von 2,45 Dollar auf 1.511 Dollar je Feinunze gehandelt. Der Preis für die US-Sorte WTI legte um mehr als 1 Prozent zu. Der US-Dollar-Index steigt um 0,01 Prozent.

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von Robert Zach

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