FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Die Talfahrt der Rohstoffpreise hat am Mittwoch bei Aktien von Bergbau- und Metallkonzernen tiefe Spuren hinterlassen. Der Kupfer-Future für die Auslieferung im März stürzte an der Rohstoffbörse Comex um mehr als sechs Prozent auf 2,4845 US-Dollar pro Pfund (lb) ab. Das war der größte Einbruch seit sechs Jahren. Auch die Preise anderer Metalle gaben nach.
Viele Investoren schienen sich wieder verstärkt über die Entwicklung der Weltwirtschaft zu sorgen, kommentierte Marktanalyst David Papier vom Broker ETX Capital den Verfall der Rohstoffpreise.
BERGBAUKONZERNE MIT HOHEN KURSVERLUSTEN
Im Stoxx Europe 50 (DJX:SX5P) sackten die Titel der Bergbaukonzerne Rio Tinto (ISE:RIO) (FSE:RIO1) und BHP Billiton (ISE:BLT) (BER:BIL) um rund 5 Prozent ab, die des Minenkonzerns- und Rohstoffhändlers Glencore (ISE:GLEN) rutschten um knapp 9 Prozent ab. Stark unter Druck gerieten auch die Papiere des überwiegend auf die Kupferförderung ausgerichteten Antofagasta (ISE:ANTO) (FSE:FG1). Sie brachen als Schlusslicht im FTSE 100 (ISE:UKX) um gut 10 Prozent ein.
Mit Blick auf den deutschen Aktienmarkt hinterließ der Kupferpreis-Einbruch beim Kupferkonzern Aurubis (ETR:NDA) Spuren. Die Titel fielen als einer der größten Verlierer im Index der mittelgroßen Werte MDax (MDAX) um 3,93 Prozent auf 43,225 Euro.
Bereits am Dienstag hatten sie unter einem Analystenkommentar gelitten und sich um fast fünfeinhalb Prozent verbilligt: Alexander Hauenstein vom Finanzhaus Mainfirst hatte die Papiere nach der starken Kursentwicklung der vergangenen Monate von "Outperform" auf "Neutral" abgestuft. Allein seit Mitte Oktober hatten sie um mehr als 30 Prozent zugelegt. Aurubis hatte Probleme in der Produktion gelöst.
WELTBANK SCHÜRT DIE SORGEN
Die Weltbank hatte am Dienstag ein moderates Wachstum der globalen Wirtschaft um 3 Prozent für das laufende Jahr vorausgesagt. Die Weltwirtschaft hat sich nach Einschätzung der Entwicklungshilfe-Organisation von den Folgen der Finanzkrise noch nicht vollständig erholt.
Ihre Schätzung für 2014 korrigierte die Weltbank dann auch erneut nach unten. Im vergangenen Jahr hatte die Weltwirtschaft demnach um 2,6 Prozent zugelegt, zuvor waren die Ökonomen noch von 2,8 Prozent ausgegangen. Damit setze sich ein "Muster enttäuschender Ergebnisse" fort, hieß es. "Die Risiken dieser langsamen globalen Erholung sind bedeutend und neigen nach unten", schreiben die Ökonomen.
AUCH DEUTSCHE STAHLKOCHER LEIDEN
Die Papiere des Stahlkochers Salzgitter (XETRA:SZGG) fielen nun am Mittwoch um 1,78 Prozent. Damit hinkten sie dem MDax, der unter dem Strich auf der Stelle trat, ebenfalls hinterher. Im deutschen Leitindex Dax (DAX) waren die Papiere des Stahl- und Industriekonzerns ThyssenKrupp (XETRA:TKAG) mit minus 3,54 Prozent abgeschlagenes Schlusslicht.