(neu: mehr Analysten, Aktienkurs und mehr Hintergrund)
FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Der schleppende Verlauf des Cloud-Geschäfts im dritten Quartal hat den Aktien von SAP (4:SAPG) am Donnerstag zugesetzt. Die leicht angehobenen Jahresziele konnten die getrübte Stimmung der Investoren kaum aufhellen. Die Papiere des Walldorfer Software-Unternehmens fielen bis zur Mittagszeit um 1,76 Prozent auf 93,34 Euro und zählten zu den schwächsten Dax-Werten (DAX).
Sie entfernten sich damit noch etwas weiter von ihrem Anfang Juni erreichten Rekordhoch bei 96,38 Euro und liegen seit Jahresbeginn mit einem Plus von 12,7 Prozent gleichauf mit dem deutschen Leitindex.
Die Walldorfer hätten im dritten Quartal durchwachsen abgeschnitten, schrieb Analyst Adam Wood von Morgan Stanley (NYSE:MS). Das klassische Softwaregeschäft sei solide gewesen, das wichtige Cloud-Geschäft jedoch schwach ausgefallen, monierte er und hatte eine zumindest leicht negative Kursreaktion vorausgesehen. Deutlichere Kursverluste sollten seines Erachtens aber wegen der Aussagen des Managements zu den 2018er Margen rasch wieder Käufer anlocken. Denn die von SAP berichtete Ebit-Marge von 29,3 Prozent habe zwar 2 Prozent unter der Markterwartung gelegen, doch sei der Rückgang deutlich weniger heftig ausgefallen als im zweiten Quartal, so Wood. Zudem hob er hervor: "SAPs Finanzchef hat bestätigt, dass die Margen im vierten Quartal im Jahresvergleich stabil bleiben werden, bevor im Jahr 2018 die Wende kommt."
Auch Analyst Michael Briest von der Schweizer Bank UBS (SIX:UBSG) verwies darauf, dass vor allem die Dynamik im wichtigen Cloud-Geschäft enttäuscht haben dürfte und betonte als positiven Aspekt, dass SAP den bevorstehenden Wendepunkt in der Margenentwicklung bekräftigt habe.
Leicht positiv nannte zudem ein Händler die moderat angehobenen Jahresziele für den Konzernumsatz und das bereinigte operative Ergebnis des Softwarekonzerns. Eine weiterhin starke Nachfrage nach der neuen Programmversion der SAP-Kernsoftware hatte den Ausschlag dafür gegeben.