Aktienwelt360 - Wie sieht es eigentlich gerade in deinem Depot aus? Die Börsen befinde sich ja schon länger im Aufwind und die bekannten Indizes wie DAX, Dow Jones oder auch der NASDAQ haben in diesem Jahr allesamt schon neue Höchststände markiert.
Prima, dann dürfte ja in Sachen Aktienanlage alles im grünen Bereich sein. Oder etwa doch nicht? Diversen Online-Foren kann man nämlich relativ häufig entnehmen, dass bei einigen Investoren eher die Minuszeichen das Portfolio dominieren.
Aber wie passt das zusammen? Um dies etwas näher zu beleuchten und einen Lösungsansatz zu vermitteln, möchte ich heute aber gar nicht auf einzelne Aktien eingehen. Viel mehr soll es darum gehen, eventuell einen Investmentstil zu finden, der in Zukunft zu etwas mehr Erfolg beim Aktienkauf führen könnte.
Börsen oben – Depot unten
Nun gut, dies ist jetzt vielleicht etwas überspitzt dargestellt. Denn im Grunde ärgert man sich als Anleger nicht erst, wenn viele seiner Aktien ins Minus gerutscht sind. Es reicht meistens schon aus, dass sich das Depot wesentlich schlechter entwickelt als der Gesamtmarkt.
Weil man hier eben als Investor einfach das Gefühl hat, nicht alles richtig gemacht zu haben. Doch an dieser Stelle sollte man sich vor Augen halten, dass es nur die wenigsten Privatinvestoren schaffen, über längere Zeiträume den Markt zu schlagen.
Ganz aktuell könnten sich viele Investoren ärgern, die über Technologiewerte an den neuen Megatrends Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Cloud-Computing partizipieren wollen. Weil hier die Rallye eigentlich nur von den großen Big Playern getrieben wird.
Hat man aber vermehrt auf die heißen Spekulationsobjekte aus der zweiten Reihe gesetzt, sieht der Erfolg unter Umständen nicht mehr so gut aus. Das könnte unter anderem damit zu tun haben, dass kleinere Firmen in der Regel nicht über genügend finanzielle Mittel verfügen, um Schwächephasen oder andere Unwägbarkeiten länger zu überstehen.
Vergleichbares haben wir übrigens schon beim Aufblähen der Technologieblase Ende der 1990er-Jahre wahrnehmen können. Von diesem Boom sind schon damals auch die kleinsten Werte in teilweise sehr luftige Höhen emporgestiegen.
Als die Blase dann allerdings im Jahr 2000 platzte, waren es letztendlich nur eine Handvoll der besten Unternehmen aus diesem Bereich, die diesen Abwärtssog überlebten und heute einige der Aktien darstellen, welche den Markt nach oben ziehen.
Ich habe meine Strategie verändert
Auch ich habe lange Zeit den Fehler gemacht, mich viel zu sehr mit der Meute mitreißen zu lassen. Was dazu führte, dass in meinem Portfolio immer Titel der wichtigsten Börsentrends zu finden waren. Dies waren aber leider meistens nicht die ganz großen der jeweiligen Branche.
Im Nachhinein muss ich zumindest für mich daher feststellen, dass es wesentlich besser gewesen wäre, auf die bekannten Aktien zu setzen. Diese erschienen mir aber schon damals zu teuer, sodass ich lieber auf die etwas billigeren, aber auch mit mehr Risiko ausgestatteten Titel gesetzt habe.
Mittlerweile hat sich mein Investmentansatz aber geändert. Seit längerem investiere ich mein Geld hauptsächlich in die Aktien großer und bekannter Akteure an den Börsen. Abgesehen von der aktuellen Entwicklung bei den Technologiewerten sind dies aber nicht unbedingt die Aktien mit den schnellsten Kursanstiegen.
Dafür können mir diese Werte aber aufgrund ihrer schieren Größe eine gewisse Sicherheit bieten. Ich bin regelrecht auf den Geschmack gekommen, die Beine zurückzulegen und das hektische Treiben an den Börsen mit ein wenig Abstand zu verfolgen.
Im Grunde sind es meiner Ansicht nach in erster Linie zwei Dinge, die man an der Börse beherzigen sollte. Zum einen gehört hier dazu, dass es nicht wichtig ist, wann, sondern was man kauft. Und hier sollte in erster Linie die Qualität des jeweiligen Unternehmens die größte Rolle spielen.
Zum anderen ist es ja manchmal auch die Gier, welche sich auf unser Handeln in Bezug auf Aktienkäufe auswirkt. Dazu möchte ich zum Schluss noch eine bekannte Börsenanekdote zum Besten geben. Mich hat sie auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt und kann ja daher eventuell auch für dich nützlich sein.
Sie stammt von Altmeister André Kostolany und geht in von mir etwas abgewandelter Form ungefähr so:
Ein junger Anleger trifft auf einen erfahrenen Investor und fragt diesen: „Wie kann man an der Börse schnell reich werden?“ Der Profi antwortet ihm daraufhin: „Ich weiß nicht, wie man mit Aktien schnell reich wird. Aber ich kann dir sagen, wie man an der Börse schnell arm wird. Indem man versucht, schnell reich zu werden.“
Der Artikel Auch auf die falschen Aktien gesetzt? So steuerst du dagegen! ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.
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