Hamburg, 09. Sep (Reuters) - Audi AG (XETRA:NSUG) traut sich angesichts der schwankenden Pkw-Nachfrage derzeit keine Prognose für den Absatz in China zu. Im August habe es zwar "ein bisschen Licht am Ende des Tunnels" gegeben, weil Kunden in die Schauräume der Autohändler zurückgekehrt seien, sagte Vorstandschef Rupert Stadler am Dienstagabend im Club Hamburger Wirtschaftsjournalisten. Er schränkte aber ein: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer". Daher halte er sich mit einer Prognose für das Gesamtjahr zurück. "Ich glaube, wir sollten jetzt ganz besonnen die Wellenbewegungen in China abwarten."
Stadler betonte, er gehe davon aus, dass sich die Pkw-Nachfrage im Reich der Mitte wieder normalisieren werde. "Wir sind der festen Überzeugung, es ist Kaufkraft da, es gibt Potenzial mittel- und langfristig in China und wir werden auch wieder weiteres Wachstum sehen." Ihre weltweiten Absatzzahlen für den abgelaufenen Monat will die VW VOWG_p.DE -Tochter am Donnerstag bekanntgeben. Dann wird sich auch zeigen, ob Audi die höhere Zahl der Kundenbesuche bei den Händlern in China in zusätzliche Verkäufe ummünzen konnte.
Audi ist in der Volksrepublik unangefochtener Platzhirsch im Oberklasse-Segment. Nach Rückgängen im China-Geschäft seit Mai hatten die Ingolstädter ihre Absatzprognose zurückgeschraubt. Im Gesamtjahr will Audi weltweit rund 1,8 Millionen Fahrzeuge verkaufen. Von Januar bis Juli waren es knapp 1,05 Millionen Autos, was einem Plus von 3,5 Prozent entsprach. Damit lag Audi nur hauchdünn vor dem Rivalen Mercedes-Benz DAIGn.DE und hinter BMW BMWG.DE .
Mercedes hat in China trotz der Abkühlung des Automarktes im August so viele Autos verkauft wie nie zuvor. Die Marke mit dem Stern legte dort dank neuer Modelle um 53 Prozent zu. In absoluten Zahlen verkaufen Audi und BMW in China aber immer noch mehr als die Schwaben, die auf dem weltgrößten Automarkt lange den Konkurrenten hinterher gezuckelt sind. ID:nL5N11A123