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Auffanglösung für Air Berliner ohne Jobaussichten gesucht

Veröffentlicht am 20.09.2017, 17:46
© Reuters.  Auffanglösung für Air Berliner ohne Jobaussichten gesucht
LHAG
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Frankfurt/Berlin (Reuters) - Einen Tag vor der möglichen Entscheidung über die Zukunft der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin hat die Gewerkschaft Verdi eine Auffanglösung für drohende Jobverluste angestoßen.

Gemeinsam mit der Geschäftsführung von Air Berlin habe Verdi den Aufbau einer Transfergesellschaft gefordert, erklärte die Gewerkschaft am Mittwoch. Die Gesellschaft solle Arbeitnehmer weiterbeschäftigen, die von möglichen Käufern der Air Berlin nicht übernommen werden. "Schon jetzt ist klar, dass ein großer Teil der Beschäftigten keine Anschlussbeschäftigung bei einem der potenziellen Erwerber finden wird", erklärte Verdi-Vorstandsmitglied Christine Behle. Air Berlin war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Wie viele der insgesamt mehr als 8000 Beschäftigten von Air Berlin vor der Kündigung stehen, blieb offen. Der Betriebsrat der Airline hatte gewarnt, vor allem die 2800 Mitarbeiter außerhalb des Flugbetriebs in Technik und Verwaltung sorgten sich um ihre Jobs. Insidern zufolge sind die für Teile des gut 140 Maschinen großen Flugbetriebs bietenden Airlines - die Lufthansa (DE:LHAG), der britische Billigflieger EasyJet, die Thomas-Cook-Tochter Condor und British Airways - vor allen an den Start- und Landerechten und allenfalls an den Crews interessiert. Verdi befürchtet, auch Flugpersonal der schon weitgehend eingestellten Langstreckenflüge könnte leer ausgehen. Die Beschäftigten hätten den Eindruck, das Verkaufsverfahren gefährde Tausende Arbeitsplätze.

BUND UND LÄNDER SOLLEN HELFEN

Die Gewerkschaft und Air Berlin forderten zudem finanzielle Hilfe für die Transfergesellschaft vom Bund und den Landesregierungen von Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern, wo Air Berlin Standorte hat. Die insolvente Airline könnte dafür voraussichtlich keine eigenen Mittel stellen. Beim Land Berlin war die Bitte bereits eingegangen. Der Senat erklärte, über Grundlagen für eine solche Auffanggesellschaft mit den anderen Ländern sprechen zu wollen. Die bayerische Landesregierung wurde nach eigenen Angaben bisher nicht kontaktiert. Berlin appellierte außerdem an die Gläubiger, einen finanziellen Beitrag dazu zu leisten. Ob die Hauptstadt Geld zuschießen könnte, ließ die Senatskanzlei offen. Aus Kreisen der Länder hieß es, man werde versuchen, auch einen EU-Topf anzuzapfen. Der Bund stützt Air Berlin bereits mit einem Überbrückungskredit von 150 Millionen Euro. In Transfergesellschaften können Beschäftigte von pleite gegangenen Unternehmen ein oder zwei Jahre bei der Jobsuche unterstützt und umgeschult werden. Sie erhalten dann Transfer-Kurzarbeitergeld.

Die Lufthansa-Tochter Eurowings und Verdi stellten unterdessen mit der Einigung auf einen Tarifvertrag die Weichen dafür, dass Piloten und Kabinenpersonal zu geregelten Bedingungen schon jetzt von Air Berlin zu Eurowings wechseln können. So soll etwa die Berufserfahrung der Bewerber berücksichtigt werden. Eurowings hatte kürzlich 600 Stellen für Crewmitglieder ausgeschrieben. Vergangene Woche hatte auch schon die Flugbegleitergewerkschaft UFO einen entsprechenden Vertrag abgeschlossen. "Mit der Rückendeckung beider Gewerkschaften haben wir alle Voraussetzungen geschaffen, kurzfristig neues Personal in der Kabine einzustellen", sagte Eurowings-Chef Jörg Beißel. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit verhandelte am Mittwoch noch.

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