FRANKFURT (dpa-AFX) - Bankgeschäfte per Internet und Smartphone sind im Kommen - dennoch wollen die meisten Bankkunden nicht auf die Filiale um die Ecke verzichten. In einer von Visa Europe und Roland Berger beauftragten Umfrage gaben zwar 63 Prozent der 3000 Befragten an, bei Überweisungen und Kontoabfragen gelte für sie inzwischen der Grundsatz "online first". Fast genauso viele (62 Prozent) erklärten jedoch, die Nähe zur Filiale sei für sie ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl der Hausbank.
"Die Filiale ist nicht tot, aber sie muss sich ändern", sagte Roland-Berger-Partner Björn Bloching bei der Vorstellung der Studie am Donnerstag in Frankfurt. Klar sei aber auch: "Wir werden in 10 oder 15 Jahren nicht mehr die Dichte des Filialnetzes in Deutschland haben wie heute." Für jeden vierten Kunden ist das Internet der Studie zufolge bereits der wichtigste Kanal, um sich über Angebote zu informieren. Insgesamt gehe der Trend "klar Richtung Online". Sechs von zehn Kunden interessieren sich demnach für mobiles Banking. Selbst in der Altersgruppe der über 60-Jährigen äußerten noch 40 Prozent den Wunsch nach digitalen Wegen für Geldgeschäfte. Für die Studie wurden Telefoninterviews mit 2000 Bankkunden in Deutschland sowie 1000 Bankkunden in der Schweiz geführt. Zudem wurden 95 Studien aus Expertensicht ausgewertet.