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Barclays wegen Geldspritze aus Katar angeklagt

Veröffentlicht am 20.06.2017, 12:49
© Reuters. FILE PHOTO: A Barclays logo is pictured outside the Barclays towers in Johannesburg
BARC
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London (Reuters) - Eine milliardenschwere Geldspritze aus Katar während der Finanzkrise 2008 hat für die britische Bank Barclays (LON:BARC) ein juristisches Nachspiel.

Nach fünf Jahre dauernden Ermittlungen erhob das Serious Fraud Office (SFO) am Dienstag Anklage gegen Barclays, weil Zahlungen an katarische Investoren nicht offengelegt wurden. Der Bank werden Betrug und rechtswidrige finanzielle Hilfe vorgeworfen. Auch der frühere Barclays-Chef John Varley, der ehemalige Chef der Vermögensverwaltung, Thomas Kalaris, sowie die früheren hochrangigen Barclays-Banker Richard Boath und Roger Jenkins müssen sich vor Gericht verantworten. Ihnen drohen bei einer Verurteilung bis zu zehn Jahre Haft. Sie sind die bisher höchstrangigen britischen Banker, die im Zuge der Finanzkrise angeklagt wurden.

Nach hohen Abschreibungen hatte sich Barclays 2008 mit Hilfe privater Investoren zwölf Milliarden Pfund (heute umgerechnet 13,7 Milliarden Euro) besorgt. Während Geldgeber aus Katar Milliarden in die Bank investierten, habe der reiche Golfstaat einen drei Milliarden Dollar schweren Kredit von Barclays erhalten, erklärte das SFO. Zudem zahlte Barclays 322 Millionen Pfund für Beratungsdienstleistungen an Katar.

© Reuters. FILE PHOTO: A Barclays logo is pictured outside the Barclays towers in Johannesburg

Die zum Staatsfonds Qatar Investment Authority (QIA) gehörende Qatar Holding und das Investmentvehikel Challenger des früheren Ministerpräsidenten Scheich Hamad bin Dschassim bin Dschaber al-Thani investierten rund 5,3 Milliarden Pfund in Barclays. Mit ihrem Engagement haben die Katarer einen erheblichen Gewinn erzielt. QIA ist nach Daten von Thomson Reuters mit einem Anteil von knapp sechs Prozent größter Aktionär von Barclays. Katar, einer der großen Investoren in Großbritannien, wurde kein Fehlverhalten vorgeworfen.

Barclays wollte sich zu den Vorwürfen zunächst nicht äußern. Die Bank warte auf weitere Informationen. Jenkins werde sich gegen die Vorwürfe entschieden zur Wehr setzen, kündigte sein Anwalt an. Auch Boath will gegen die Vorwürfe vorgehen. Die Anklage basiere auf einem falschen Verständnis seiner Rolle und der Fakten. "Ich war kein Entscheidungsträger und hatte keine Kontrolle über das was die Bank 2008 tat", erklärte Boath. Ein Anwalt von Varley lehnte eine Stellungnahme ab, ein Anwalt von Kalaris war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Das SFO, das als Reaktion auf die Finanzkrise eingerichtet wurde und für die Bekämpfung der Wirtschaftskriminalität zuständig ist, hatte seit 2012 wegen der Geldspritze für Barclays ermittelt. Barclays ist die erste britische Bank, die wegen Entscheidungen während der Finanzkrise 2008 strafrechtlich angeklagt wird.

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