Investing.com - Tech-Aktien (NYSE:XLK) haben in der ersten Jahreshälfte einen gewaltigen Bewertungssprung hingelegt und den S&P 500 um 16 % nach oben getrieben. Hintergrund ist der wachsende Optimismus in Bezug auf die generative KI-Technologie der nächsten Generation.
Laut den Experten von Bernstein erzielten Tech-Aktien im ersten Halbjahr mit einem Plus von 38 % die beste Performance seit mehr als 20 Jahren.
"Derzeit werden Tech-Aktien mit einem Aufschlag von 54 % gegenüber dem Markt gehandelt. Das ist der höchste Stand seit 45 Jahren (mit Ausnahme der Dot-Com-Blase) und liegt deutlich über dem historischen Durchschnittsaufschlag von 26 %", so die Analysten in einer Kundenmitteilung.
Aufgrund dieser Entwicklung fällt es ihnen schwer, ihren Kunden zu empfehlen, in den kommenden Monaten eine überdurchschnittliche Gewichtung von Tech-Unternehmen in den Portfolios beizubehalten. Stattdessen betonen sie, dass "die Aktienauswahl immer wichtiger wird, insbesondere da die fünf größten Tech-Unternehmen fast 56 % der gesamten Tech-Kapitalisierung ausmachen (und die Top 2 33 %), von denen drei eine sehr hohe relative Bewertung (+95 %) im Vergleich zur Historie haben."
"Unsere Vorbehalte gegenüber einer Übergewichtung ergeben sich aus der Kombination aus historisch hohen Bewertungen des Sektors und einem durchschnittlich erwarteten relativen Fünfjahreswachstum. Dennoch ist es schwierig, eine Untergewichtung zu empfehlen", fügten die Fachmänner hinzu und verwiesen auf mehrere Faktoren, darunter das starke Momentum im Bereich der künstlichen Intelligenz.
Auch die Aktienstrategen von JPMorgan (NYSE:JPM) sind der Ansicht, dass Aktien insgesamt teuer sind, selbst wenn man den Tech- und KI-Bereich außer Acht lässt.
"Gemessen am zukünftigen 12-Monats-KGV liegt der S&P 500 derzeit bei 19,4x, der Tech-Bereich bei 27,3x und der Nicht-Tech/KI-Teil, der 65 % des Index ausmacht, bei 17,4x. Im Vergleich dazu liegt der historische Median bei 15,3x, also über 10 % höher. Im Oktober letzten Jahres, als die meisten von einer Rezession ausgingen, wurde der S&P 500 mit einem erwarteten Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,3x gehandelt. Der Tech-Bereich lag bei 18,1x und der SPX ohne den Tech-Bereich bei 14,5x", heißt es in einer Mitteilung.
Insgesamt sehen die Analysten von JPMorgan das Potenzial für einen Pullback an den Aktienmärkten in der zweiten Hälfte des Jahres 2023.
"FOMO (Fear of Missing Out) ist im vollen Gange, Selbstgefälligkeit breitet sich an der Börse aus, und der VIX (Volatilitätsindex) befindet sich am unteren Ende seiner Spanne. All dies deutet darauf hin, dass die Aktienmärkte, falls sich die wirtschaftliche Dynamik in der zweiten Jahreshälfte im Vergleich zu den aktuellen Prognosen einer weichen Landung abschwächt, wahrscheinlich nicht gleichgültig bleiben werden. Denn sie sind nicht mehr bereit, enttäuscht zu werden, selbst wenn man die Tech-, KI- und FAANG-Gruppen vollständig außer Betracht lässt", so die Schlussfolgerung.
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