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Bilanzanalyse leicht gemacht! Diese vier Kennzahlen verraten dir alles Wichtige

Veröffentlicht am 04.11.2018, 09:08
Aktualisiert 04.11.2018, 09:46
Bilanzanalyse leicht gemacht! Diese vier Kennzahlen verraten dir alles Wichtige

Wenn du mich fragst, dann verhält es sich mit der Bilanzanalyse beim Investieren genau wie mit dem Überessen zu Weihnachten: Man will nicht unbedingt, aber es gehört einfach dazu.

Warum sage ich, dass es dazugehört? Nun, wenn du die Aktien eines Unternehmens kaufst, besitzt du einen Anteil an seinem Eigenkapital. Das Unternehmen arbeitet also mit deinem Geld. Wäre es da nicht interessant für dich, zu wissen, ob dein Geld überhaupt sicher ist? Daher solltest du vor dem Aktienkauf unbedingt die Unlust überwinden und dich ins Zahlenwerk deines Unternehmens stürzen.

Die gute Nachricht ist: Die Analyse ist nicht so langwierig, wie du vielleicht denkst. Meiner Meinung nach brauchst du nur genau vier recht einfache Kennzahlen, um zu entscheiden, ob ein Unternehmen finanziell stabil aussieht oder nicht. Fangen wir gleich an, solange du noch motiviert bist!

Eigenkapitalquote Die erste Kennzahl ist ein echter „Klassiker“ und ein Maß dafür, wie solide ein Unternehmen finanziert ist. Man berechnet die Eigenkapitalquote, indem man das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital durch die gesamte Bilanzsumme teilt.

Da Eigenkapital nie zurückgezahlt werden muss und keine Zinsen fällig werden, ist Eigenkapital für ein Unternehmen günstiger. Denk an dein Privatleben: Du finanzierst dein Haus doch bestimmt auch lieber aus der eigenen Tasche als über einen Bankkredit, oder?

Eine zu hohe Eigenkapitalquote ist jedoch auch nicht optimal. Denn mit einer gesunden Portion Schulden kann ein Unternehmen sein Geschäft schneller vergrößern. Und solange das Unternehmen sein eingesetztes Kapital höher verzinst (dazu kommen wir noch), als für das Fremdkapital Zinsen fällig werden, hat es von der Fremdkapitalaufnahme profitiert.

Daher halte ich persönlich eine Eigenkapitalquote zwischen 40 % und 70 % für optimal. Werte darunter oder darüber sind aber kein Beinbruch.

Liquidität II. Grades Mit der Liquidität II. Grades versuchen wir abzuklopfen, wie wahrscheinlich es ist, dass ein Unternehmen in Zahlungsschwierigkeiten gerät. Dazu teilen wir die liquiden Mittel, zuzüglich der kurzfristigen Forderungen, durch die kurzfristigen Verbindlichkeiten.

Wir berechnen also das Verhältnis von schnell verfügbarem Vermögen zu bald fälligen Verbindlichkeiten. Das Ergebnis sollte bestenfalls über 100 % liegen, denn dann sollte das Unternehmen davor sicher sein, zu wenig Geld für die Begleichung seiner Schulden zu haben.

Umgekehrt ist der Wert umso schlechter, je weiter er sich von 100 % nach unten entfernt. Denn dann droht im schlimmsten Fall ein Zahlungsproblem. Um es deutlicher zu machen: die Pleite.

Profitable Unternehmen hätten wahrscheinlich kein Problem, in einem solchen Ernstfall frisches Kapital von Investoren aufzunehmen. Doch eine Liquidität II. Grades unter 100 % sollte kein Dauerzustand sein und macht mich skeptisch.

Return on Capital Employed (ROCE) Diese Kennzahl misst die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (Capital Employed). Anders gesagt, wie viel Euro Gewinn ein Unternehmen pro Euro an eingesetztem Kapital erzielt. Das Capital Employed setzt sich dabei aus dem Eigenkapital und den langfristigen Schulden des Unternehmens zusammen.

Der ROCE berechnet sich, indem wir das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) durch dieses eingesetzte Kapital teilen.

Zwei völlig unterschiedliche Unternehmen mit dieser Kennzahl zu vergleichen, macht keinen Sinn. Manche Branchen erfordern einfach einen höheren Kapitaleinsatz als andere. Daher sollte man den Vergleich nur mit ähnlichen Unternehmen anstellen.

Wenn du dir die Entwicklung des ROCE bei einem Unternehmen über die letzten Jahre hinweg ansiehst, kannst du dir anschauen, ob das Unternehmen langfristig immer mehr oder immer weniger aus seinem Kapital macht. Wie du dir wahrscheinlich denken kannst, ist es umso besser, je höher der ROCE liegt.

Free-Cashflow-Marge (FCF-Marge) Hier ermitteln wir, wie viel Liquidität dem Unternehmen pro Euro Umsatz zufließt. Und zwar, indem wir den Free Cashflow durch den Umsatz teilen.

Der Free Cashflow gibt an, wie viele Zahlungsmittel dem Unternehmen zu- oder abgeflossen sind, unter Einbeziehung aller Transaktionen aus dem gewöhnlichen Geschäft und den Investitionen. Der Free Cashflow unterscheidet sich hier von allen Kennzahlen aus der Erfolgsrechnung, wie dem EBIT oder dem Nettoergebnis.

Je besser ein Unternehmen bei der FCF-Marge abschneidet, desto mehr Bargeld erhält es pro Euro Umsatz. Ich mag die Kennzahl, da ein Unternehmen durch buchhalterische Effekte jahrelang Gewinne schreiben kann, aber trotzdem bares Geld verliert. Und letztendlich entscheidet der Zu- oder Abgang von Zahlungsmitteln, ob ein Unternehmen finanziellen Erfolg hat oder nicht.

Fazit Mit diesen vier Kennzahlen ermittelst du alles Wichtige: Ob das Unternehmen solide finanziert ist, ob es liquide genug ist, ob es sein Kapital ordentlich verzinst und wie sehr das Unternehmen in der Lage ist, seinen Umsatz zu Bargeld zu machen.

Schneidet ein Unternehmen bei allen vier Kennzahlen gut ab, dann hat es den Härtetest bestanden und die Finanzen sehen gesund aus. Sollten eine oder mehrere Kennzahlen kritisch aussehen, forsche nach, warum das so ist, und ob in Zukunft eine Verbesserung zu erwarten ist.

Eine niedrige Eigenkapitalquote oder eine schwache Liquidität II. Grades sind kein K.o.-Kriterium. Aber wenn du trotzdem in das Unternehmen investieren möchtest, solltest du genau wissen, warum.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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