Wegen eines Bestechungsskandals in Nigeria aus dem Jahr 2003 war der deutsche Industriezulieferer Bilfinger (DE:GBFG) zehn Jahre später unter besondere Beobachtung des US-amerikanischen Justizministeriums geraten. Nun scheint zumindest von Seiten der USA wieder alles im Lot zu sein, wie der SDax-Konzern am Montag bekannt gab.
„Wir haben unsere Verpflichtungen erfüllt“
Demnach hat die US-Justizbehörde nach rund fünfjähriger Untersuchung dem Konzern ein Gütesiegel für einwandfreie Unternehmensführung erteilt. „Dank des unermüdlichen Engagements unserer Mitarbeiter und umfassender Investitionen verfügen wir nun über sehr wirksame und robuste Compliance- und Kontrollsysteme. Wir haben unsere Verpflichtungen erfüllt und sind dafür zertifiziert worden“, betonte Bilfinger-Boss Thomas Blades am Montag.
Die US-Behörde hat Bilfinger im Rahmen eines sogenannten DPA („Deferred Prosecution Agreement“) eingeräumt, die Strafverfolgung aufzuschieben und schließlich einzustellen. DPA-Verfahren werden immer dann in Erwägung gezogen, wenn sich ein Unternehmen glaubhaft dazu bereit erklärt, kriminelle oder unsaubere Geschäftspraktiken abzustellen.
Bilfinger gelobt auch weiterhin Besserung
Im konkreten Bilfinger-Fall wurden die Aufräumarbeiten von einem sogenannten „Monitor“ vor Ort überwacht. 2016 hatte man die Prozedur verlängert, da der Monitor noch immer Mängel ausmachte. Nun hat eben jener Experte festgestellt, dass das von Bilfinger eingesetzte Compliance-Programm mittlerweile den Anforderungen des DPA entspricht.
„Wir haben eine einheitliche Unternehmenskultur etabliert. Dadurch ist ein positiver, vorausschauender Umgang mit Regeln und Richtlinien zu einem festen Bestandteil unseres Selbstverständnisses geworden“, betonte Bilfinger-Arbeitsdirektor Michael Bernhardt. „Wir werden zudem sicherstellen, dass wir unser Compliance-System ständig weiterentwickeln. Die Effektivität unseres Compliance-Systems hat weiterhin höchste Priorität für Bilfinger“, fügte CCO Olaf Schneider an.
Bestechungsskandal in Nigeria
Zur Einordnung: Bilfinger wird vorgeworfen, nigerianische Regierungsvertreter Anfang der 2000er bestochen zu haben. Die Bestechungsgelder sollen im Rahmen eines Pipeline-Bauprojekts bezahlt worden sein, um das sich die Deutschen gemeinsam mit einem US-Unternehmen beworben hatten.
Deshalb hatte auch die USA Ermittlungen angestrengt. Ende 2013 zahlte Bilfinger schließlich 32 Millionen Dollar Geldstrafe an die Vereinigten Staaten und versprach den US-Behörden den Aufbau eines funktionierenden Compliance-Systems. Im Sommer 2018 wurde übrigens bekannt, dass Bilfinger von ehemaligen Managern Schadensersatz einfordert, da diese keine ausreichenden Anti-Korruptionsregeln aufgestellt hätten. Betroffen ist mit Roland Koch (CDU) auch ein prominenter Ex-Ministerpräsident (Hessen).
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Ein Beitrag von Marco Schnepf.
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