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„Bitcoin schlägt Visa“ – Was, bitte, ist das für ein unsinniger Vergleich?!

Veröffentlicht am 08.04.2019, 10:01
Aktualisiert 08.04.2019, 10:06
„Bitcoin schlägt Visa“ – Was, bitte, ist das für ein unsinniger Vergleich?!
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„Bitcoin schlägt Visa“ – Was, bitte, ist das für ein unsinniger Vergleich?!

Ja, der Bitcoin scheint noch immer lebendig zu sein. Innerhalb der vergangenen Woche startete die Kryptowährung ein sehenswertes Comeback. Denn innerhalb von lediglich einer Stunde stiegen die Notierungen der Kryptoleitwährung Nummer eins um sagenhafte 20 %. Nachdem der Bitcoin in den vergangenen Monaten deutlich unter die Räder gekommen ist. Aber wen kümmert schon die Vergangenheit?!

Viele Anhänger der Kryptowährung scheinen inzwischen nun auch wieder etwas mutiger zu werden und scheuen den Vergleich zu anderen, nun ja, Wirtschaftsdingen nicht mehr. Ein Vergleich mit dem Zahlungskartenanbieter (!) Visa (NYSE:V) (WKN: A0NC7B) dürfte hierbei nun jedoch den Vogel abgeschossen haben.

Schauen wir mal, was hier gegenwärtig berichtet wird – und wieso sich ein solcher Vergleich definitiv nicht anbieten dürfte.

So vermeintlich grooooß ist Bitcoin inzwischen Um zu verdeutlichen, wie groooßartig die Kryptowährung Bitcoin inzwischen geworden ist, scheint es nun in diesem Kontext üblich zu sein, das Transaktionsvolumen zu vergleichen. Wobei, wieso auch immer, die Wahl der Verfasser einer Studie nun ausgerechnet auf die Kreditkartenbranche zu fallen schien.

So hätte die „insgesamt bewegte Geldmenge von Bitcoin“ im Jahr 2018 bei 3,4 Billionen US-Dollar gelegen, was letztlich, so erschließe ich das aus dem Kontext des in sich nicht ganz so klaren Artikels, dem 450-Fachen des Transaktionsvolumens von Visa entsprochen hätte.

Die Kryptowährung Bitcoin könne es „also bereits mit der Konkurrenz aufnehmen“, was zudem auch die besagte Studie von DataLight herausgefunden habe. So viel nun also zu der Quintessenz des Artikels, der in mehr als einer Hinsicht inhaltlich daneben zu liegen scheint.

Das stimmt vorne und hinten nicht Zuallererst sollten wir an dieser Stelle nämlich einmal überlegen, welcher Vergleich hier eröffnet wurde. Bei Visa handelt es sich letztlich um ein Unternehmen (!), das Geld von seinen Kunden verarbeitet und in dieser Form auf ein Transaktionsvolumen kommt. Bei Bitcoin hingegen um eine vermeintliche Währung (!) und kein Unternehmen (!), die scheinbar nach wie vor den Anspruch besitzt, die digitale Weltwährung zu werden.

Statt sich daher nun mit einem Unternehmen zu messen, das lediglich ein Akteur in einer ganzen Reihe von Zahlungsabwicklern ist, sollte der Vergleichswert möglicherweise etwas fairer – und nicht nach dem Schema „Ich vergleiche gerne Äpfel mit Birnen“ – gewählt werden.

Allerdings dürfte ein Vergleich mit dem US-Dollar, der es auf ein tägliches (!) Devisen-Transaktionsvolumen von 4 Billionen US-Dollar bereits im Jahre 2010 gebracht hat, natürlich nicht so sonderlich zielführend für ein bitcoin-freundliches Börsenmedium sein, nicht wahr?

Zudem scheinen auch die Vergleichswerte vorne und hinten nicht zu stimmen. So kommt Visa allein im dritten Quartal des vergangenen Geschäftsjahres auf ein sogenanntes Payment Volume in Höhe von 2,1 Billionen US-Dollar. Sprich, auch hier dürfte der Autor des Artikels bewusst oder unbewusst eine falsche Zahlenbasis herausgepickt haben. Wer weiß, vielleicht wurde an dieser Stelle der Umsatz von Visa mit dem Transaktionsvolumen verwechselt, allerdings kann ich auch hierüber natürlich nur spekulieren.

Der Bitcoin ist nicht so groß, wie er erscheint Wie wir daher unterm Strich an dieser Stelle festhalten müssen, ist der Bitcoin zumindest für den Moment noch nicht so groooßartig, wie es einem einige Börsenmedien gegenwärtig glaubhaft machen wollen.

Zumindest an dieser Stelle hat sich der Autor mit Visa definitiv einen schlechten Vergleichswert herausgepickt – denn ein Unternehmen und eine Kryptowährung zu vergleichen, macht in meinen Augen wenig Sinn. Zudem hat der Autor an dieser Stelle definitiv eine falsche Datenbasis ausgewählt, die auch so nicht ganz richtig sein dürfte.

Sofern man den Bitcoin allerdings zu anderen, besseren Vergleichswerten, wie anderen Währungen, in ein Verhältnis setzt, ist dieser vermeintlich erreichte Größenvorteil nicht mehr so aussagekräftig. Zumal man ebenfalls noch bedenken sollte, dass der Bitcoin gegenwärtig auch für Spekulationen genutzt wird, die in dieser gesamten Transaktionssumme ebenfalls enthalten sein dürften, was die Argumentation, wie groß der Bitcoin als Zahlungsinstrument ist, ebenfalls noch entkräften dürfte.

Wie es daher im Endeffekt scheint, ist der Bitcoin unterm Strich definitiv noch nicht so groß, wie einige Medien es gerne hätten. Aber was das nun für die Zukunft des Bitcoin bedeutet, darüber sollen nun die wahren Bitcoin-Fans im Folgenden munter diskutieren. Wozu ich, zugegebenermaßen, absolut nicht zähle.

Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien oder Kryptowährungen. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Visa.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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