von Robert Zach
Investing.com - BlackRock (NYSE:BLK) hat Aktien aus den meisten Industrieländern auf "Underweight" abgestuft. Das Analystenteam um Wei Li trägt damit dem Ende einer Ära stabiler Wachstums- und niedriger Inflationsraten, einer möglichen Überstraffung der Zentralbanken als Antwort auf die steigenden Preise, der wirtschaftlichen Abschwächung und fallender Margen Rechnung, wie aus dem Wochenkommentar am Montag hervorgeht.
Mit dem Blick auf die Geldpolitik gehen die Analysten davon aus, dass eine Überstraffung der Zentralbanken negative Auswirkungen auf die Aktienmärkte bringen könnte. Das wiederum würde zu einer Abschwächung der Wirtschaft führen. In Europa drohe wegen der Energiekrise sogar eine Rezession. Für die USA sehen die Experten ein volatiles Wachstum bei gleichzeitig anhaltender Inflation. Sowohl Aktien aus den USA als auch aus Europa wurden auf "Underweight" herabgestuft.
"Die Fed beabsichtigt, die Zinsen bis in den restriktiven Bereich zu erhöhen. Der Ausverkauf seit Jahresbeginn spiegelt dies zum Teil wider. Die Bewertungen sind jedoch noch nicht genug gesunken, um den schwächeren Unternehmensgewinnen Rechnung zu tragen", erklärte BlackRock.
Zu Europa-Aktien hieß es in dem Kommentar: "Wir sind in europäischen Aktien untergewichtet. Der neue Energiepreisschock nach dem tragischen Krieg in der Ukraine birgt für die Region das Risiko einer Stagflation."
Auf der Unternehmensseite erhöhe sich aufgrund der steigenden Einkaufspreise der Druck auf die nach wie vor hohen Margen. Zudem müsse sich der Markt auf eine neue Phase einstellen. Die Ära stabiler Wachstums- und niedriger Inflationsraten sei vorbei. Die Marktteilnehmer müssten sich nun auf mehr Volatilität einstellen.
Übergewichtet sind die BlackRock-Experten bei globalen inflationsgeschützten Anleihen, insbesondere aus Europa. Eine weitere Möglichkeit, die Anleger in Betracht ziehen können, sind Unternehmensanleihen in der Kategorie Investment Grade. Voraussetzung für ein Investment in dieser Güteklasse seien aber Unternehmen mit erstklassigen Bilanzen. Diese könnten sich in einem schwächen Wachstumsumfeld besser behaupten als Aktien.