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Blitzanalyse: SAP vs. Oracle – welche Aktie ist besser?

Veröffentlicht am 19.04.2019, 09:04
© Reuters.
ORCL
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Als Investor muss man sich häufig zwischen zwei Aktienunternehmen entscheiden, die in ein und derselben Branche tätig sind. Dabei vergleicht man viele Kennzahlen und wägt letztendlich zwischen Chancen und Risiken ab.

Lasst uns heute einmal die zwei Softwaregiganten SAP (WKN:716460) und Oracle (NYSE:ORCL) (WKN:871460) im direkten Schlagabtausch vergleichen und rausfinden, welche Aktie das bessere Investment ist. Dabei schauen wir uns das Wachstum, die Dividende, Bilanzstruktur, Ertragslage sowie die Bewertung beider Unternehmen an. Auf geht’s …

Wachstum Fangen wir mit dem Wachstum von SAP an. Der Walldorfer Softwaregigant konnte im Geschäftsjahr 2018 den Umsatz nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS um 5 % steigern. Das ist nicht viel. Die großen Wachstumsraten liegen aber im Bereich „Cloud Subskription und Support“ mit 32 % Zuwachs nach IFRS-Kennzahlen für das Geschäftsjahr 2018.

Der Wettbewerber Oracle erzielte im Geschäftsjahr 2018 Umsatzerlöse von 39,8 Mrd. US-Dollar, die sich gegenüber dem Vorjahr um 5,6 % erhöht haben. Der Wachstumsbereich ist hier mit „Cloud Services and Licence Support“ ein Bereich, der mit 10,3 % wächst – von 23,8 Mrd. US-Dollar 2017 auf 26,3 Mrd. US-Dollar im Jahr 2018.

Im direkten Vergleich der Gesamtumsätze finde ich, dass es hier aufgrund der ähnlichen Wachstumsrate von rund 5 % unentschieden steht. Der Cloud-Umsatz wächst bei SAP zwar schneller, ist aber auch deutlich kleiner als bei Oracle. Gehen wir nun zum nächsten Punkt, der Bilanzstruktur.

Bilanzstruktur Betrachten wir nun die Bilanzstruktur der Unternehmen und fangen wieder bei SAP an. Hier finden wir im Geschäftsbericht 2018 bilanzierte Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente von 8,6 Mrd. Euro. Die Finanzschulden belaufen sich auf 11,3 Mrd. Euro. Abschließend liegt die Eigenkapitalquote bei guten 56 %.

Wie schaut es bei Oracle aus? Nun, Oracle verfügte zum Geschäftsjahresende 2018 über Cash-Reserven von 21,6 Mrd. US-Dollar. Zusätzlich wurden Beteiligungen im Wert von 45,6 Mrd. US-Dollar ausgewiesen. Die langfristigen Schulden des US-Softwarekonzerns summierten sich auf 56,1 Mrd. US-Dollar. Bei der Eigenkapitalquote errechnet sich lediglich ein Wert von 31,7 %.

Ein bedeutender Posten bei den beiden Softwarekonzernen ist jedoch der Goodwill, der sich größtenteils durch die Übernahme von Unternehmen angehäuft hat. Bei der SAP belief sich dieser Wert im Geschäftsjahr 2018 auf 23,7 Mrd. Euro. Oracle hingegen hat einen Goodwill-Wert von 43,7 Mrd. Euro.

Abschließend würde ich in der Bilanzstruktur SAP als Gewinner sehen. Die Bilanz ist weniger stark aufgebläht als beim Wettbewerber Oracle. Auch ist die Eigenkapitalquote des deutschen Softwareentwicklers höher. SAP hätte damit aus meiner Sicht ein stärkeres Potenzial für Übernahmen.

Ertragslage Werfen wir einen Blick auf die operativen Erträge. Bei SAP wurde hier ein Wert von 7,2 Mrd. Euro erzielt. Oracle kommt auf einen Wert von 13,7 Mrd. US-Dollar. Bei den Renditen auf operativer Ebene erreicht SAP einen Wert von 29,0 %. Der Wettbewerber Oracle kommt auf einen besseren Wert von 34,4 %.

Der klare Gewinner im Ertragsduell ist hier Oracle. Es steht damit immer noch unentschieden.

Dividende Bei der Dividende betrachten wir die Ausschüttungsquote sowie die Dividendenrendite. SAP schüttet hier – bei einem unverwässerten Gewinn je Aktie von 3,42 Euro – 1,50 Euro an Dividenden aus. Die Ausschüttungsquote beläuft sich damit auf 43,9 %. Die Dividendenrendite liegt bei 1,51 % (Stand:17.04.2019).

Der Konkurrent Oracle zahlt hingegen eine Dividende von 0,76 US-Dollar aus einem unverwässerten Ergebnis je Aktie von 0,93 US-Dollar. Entsprechend werden 81,7 % ausgeschüttet. Der Gewinn je Aktie liegt hier aber aufgrund erhöhter Steuerzahlungen deutlich unter dem Wert des Vorjahres von 2,27 US-Dollar. Es errechnet sich eine Dividendenrendite von 1,4 % (Stand:17.4.19).

Auch bei den aktuellen Dividendenzahlungen sind sich beide Unternehmen ähnlich. Ich würde hier wieder ein Unentschieden vergeben.

Bewertung

Unternehmen P/E Ratio* Bloomberg (BEst) P/E Ratio* Bloomberg PEGe*
SAP 29,39 21,01 1,75
Oracle 19,55 14,64 2,11
*Alle Werte wurden am 18.04.2019 nach Xetra-Börsenschluss von Bloomberg entnommen.
Fazit – welche Aktie ist besser? Kommen wir nun zu einem abschließenden Urteil. Es gab im direkten Duell häufig eine klare Tendenz. Klarer wurde es bei der Bilanzstruktur sowie der Ertragslage. Bei der Bilanzstruktur ist SAP besser aufgestellt, bei den Erträgen hingegen Oracle.

In der Bewertungsfrage schlägt die SAP-Aktie den Konkurrenten Oracle beim Wachstumsmaßstab Price-Earnings-to-Growth (PEG), was natürlich die aktuell höhere Bewertung erklären könnte. SAP will bis 2023 den Börsenwert mehr als verdoppeln.

Aus Sicht eines Fools stellen beide Unternehmen ein ähnlich gutes Investment dar. Für einen langfristigen Einstieg würde ich aber noch warten, bis sich die Bewertungskennzahlen etwas verbessert haben.

Frank Seehawer besitzt Aktien der SAP und Oracle. SAP und Oracle sind Bestandteil eines Indesxzertifikates, das von Frank Seehawer gemanagt wird. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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