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Die starke Nachfrage nach Flugzeugen und die verbesserte Rendite der 787-Dreamliner-Familie haben in den letzten Jahren zu einem unglaublichen Ergebnis- und Cashflow-Wachstum bei Boeing (NYSE:BA) (WKN:850471) geführt.
Dieser Aufwärtstrend setzte sich 2018 fort, trotz der Produktionsverzögerungen bei einem Triebwerkslieferanten, die die Produktion der Boeing 737 MAX den größten Teil des Jahres verlangsamten. Boeing beendete sein bisher erfolgreichste Jahr Anfang dieser Woche mit einem starken Bericht für das vierte Quartal. Darüber hinaus prognostiziert der Luft- und Raumfahrtriese, dass Ergebnis und Cashflow 2019 neue Höhen erreichen werden. Infolgedessen stieg die Aktie am Mittwoch um 6 % und erreichte damit das Allzeithoch des Vorjahres.
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Die Performance der Boeing-Aktie. Daten von YCharts.
Boeing übertrifft eigene Prognosen, wie immer Die Wachstumsrate beschleunigte sich im vergangenen Quartal, da das Unternehmen sein Bestes tat, um die Flugzeugproduktion nach den Verzögerungen zu Beginn des Jahres aufzuholen. Boeing verfehlte trotzdem die Prognose, im Jahr 2018 810 bis 815 Geschäftsflugzeuge auszuliefern – das Unternehmen schaffte schließlich 806. Die Gesamtzahl der Auslieferungen im vierten Quartal stieg jedoch um 14 % gegenüber dem Vorjahr und führte zu einem Umsatzwachstum von 12 % im Segment.
Auch die Segmente Verteidigung und Dienstleistungen wuchsen im vergangenen Quartal zweistellig. Infolgedessen stieg der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 14 % auf 28,3 Mrd. US-Dollar. Für das Gesamtjahr erwirtschaftete Boeing einen Umsatz von 101,1 Mrd. US-Dollar. Das war fast 8 % mehr als im Vorjahr und übertraf damit deutlich den jüngsten Prognosebereich von 98 Mrd. bis 100 Mrd. US-Dollar.
Die Beschleunigung des Umsatzwachstums ermöglichte es Boeing, die Ergebnisprognose zu übertreffen. Der Gewinn im Kerngeschäft pro Aktie erreichte im letzten Quartal 5,48 US-Dollar, womit sich der Kerngewinn pro Aktie für das Gesamtjahr auf 16,01 US-Dollar erhöhte: 30 % mehr als im Vorjahr. Die jüngste Prognose von Boeing hatte einen Kerngewinn pro Aktie zwischen 14,90 und 15,10 US-Dollar in Aussicht gestellt, und der anfängliche Ausblick für 2018 hatte zwischen 13,80 und 14,00 US-Dollar vorhergesagt.
Es überrascht nicht, dass Boeing auch die Prognose für den freien Cashflow übertroffen hat. Zu Beginn des Jahres 2018 hatte das Management einen freien Cashflow für das Gesamtjahr von rund 12,8 Mrd. US-Dollar erwartet. Der freie Cashflow erreichte schließlich 13,6 Mrd. US-Dollar.
Der Ausblick für 2019 ist spektakulär Boeing trägt diese großartige Dynamik in das Jahr 2019, und das Management erwartet, dass es so weitergeht. Für das kommende Jahr rechnet Boeing mit einem Umsatz von 109,5 bis 111,5 Mrd. US-Dollar, was einem Wachstum von 8 % bis 10 % entsprechen würde. Vor allem der Bereich Geschäftsflugzeuge wird diesen Anstieg vorantreiben.
Unterdessen erwartet Boeing, dass der Kerngewinn pro Aktie um etwa 25 % auf 19,90 bis 20,10 US-Dollar steigen wird, was deutlich höher als die Analystenschätzungen von 18,31 US-Dollar ist. (Und wenn die Vergangenheit eine Orientierungshilfe ist, könnte sich die Prognose von Boeing als konservativ erweisen). Schließlich impliziert der Cashflow-Ausblick, dass der freie Cashflow um etwa 10 % auf 14,7 Mrd. bis 15,2 Mrd. US-Dollar steigen wird.
Die starke Auftragslage im vergangenen Jahr bestätigt die optimistische Prognose von Boeing für 2019. Das Unternehmen beendete 2018 mit einem Auftragsbestand in Höhe von 462 Mrd. US-Dollar, gegenüber 457 Mrd. US-Dollar im Vorjahr.
Nach 2019 wird’s schwieriger Während Boeing im Moment unbesiegbar erscheint, hat das Unternehmen in den letzten Jahren von periodischen Produktionssteigerungen für seine 737- und 787-Familien profitiert. Obwohl der 787-Dreamliner zunächst extrem teuer in der Anschaffung war, sind die Produktionskosten in den letzten fünf Jahren kontinuierlich gesunken, was die Rendite steigerte.
Die letzten geplanten Produktionssteigerungen für die Flugzeugfamilien 737 und 787 werden jedoch noch in diesem Jahr umgesetzt. Obwohl Boeing die Produktion der 737 wieder erhöhen möchte – die Produktionskapazität der Zulieferer ist derzeit das Haupthindernis –, dürfte die Produktion in Zukunft niedriger ausfallen.
Boeing beendete das vergangene Jahr mit 622 Nettoaufträgen für die 787-Familie. Das sind weniger als vier Jahre Produktion mit einer Rate von 14 pro Monat, die für dieses Jahr geplant ist. (Zum Vergleich: Die 737-Reihe hat einen Produktionsrückstand von sieben Jahren.) Zusätzlich haben die 787-Aufträge in den letzten Jahren die Produktion routinemäßig verzögert.
Kurzfristig dürften die sinkenden Produktionskosten für den 787 das Gewinnwachstum von Boeing weiter vorantreiben. Es ist jedoch praktisch unvermeidlich, dass Boeing die Produktionsrate der 787 in einigen Jahren reduzieren muss, möglicherweise erheblich. Die Rallye der Boeing-Aktie könnte aber noch nicht vorbei sein. Die Anleger sollten sich jedoch daran erinnern, dass die Produktionssteigerungen, die ihr jüngstes Gewinnwachstum angetrieben haben, möglicherweise nicht nachhaltig sind – insbesondere im Falle einer globalen Rezession.
The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Dieser Artikel wurde von Adam Levine-Weinberg auf Englisch verfasst und am 01.02.2019 auf Fool.com veröffentlicht. Er wurde übersetzt, damit unsere deutschen Leser an der Diskussion teilnehmen können.
Motley Fool Deutschland 2019