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Aktien Frankfurt Schluss: Dax im Minus - Banger Blick auf Notenbanken

Veröffentlicht am 01.08.2012, 18:19
Aktualisiert 01.08.2012, 18:20
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Mittwoch vor den mit Spannung erwarteten Notenbankentscheidungen in Europa und den USA im Minus geschlossen. Von der Unsicherheit geprägt ging der deutsche Leitindex nach einem holprigen Handelsverlauf 0,26 Prozent tiefer bei 6.754,46 Punkten über die Ziellinie. Die übrigen Indizes zeigten sich dagegen bis zum Ende freundlich: Der MDax stieg um 0,60 Prozent auf 10.891,68 Punkte und der TecDax rückte um 0,71 Prozent auf 783,24 Punkte vor.

'Es herrscht große Zurückhaltung an den Aktienmärkten', sagte Marktbeobachter Johannes Bollongino von IG Markets angesichts der bevorstehenden Zinsentscheidungen. Nach Ansicht des Marktstrategen Ishaq Siddiqi von ETX Capital dürften die Märkte auch für den Rest der Woche nervös bleiben. Mit besonderer Spannung wird auf das Treffen der EZB am Donnerstag gewartet, nachdem deren Chef Mario Draghi jüngst weitere Unterstützung für die Krisenstaaten der Eurozone signalisiert hatte. Für den Ökonomen Christoph Balz von der Commerzbank steht die 'spannendste Sitzung der EZB seit langem' auf dem Programm.

BERICHTSSAISON SCHREITET VORAN

Derweil schreitet in Deutschland die Berichtssaison voran. Nach einer Anhebung des Gewinnziels gehörten die Aktien von Henkel letztendlich zu den größten Dax-Gewinnern. Zunächst schwach gestartet, bauten sie ihre Gewinne bis auf 1,69 Prozent und 59,49 Euro aus. Der Konsumgüterhersteller hatte im zweiten Quartal dank Preiserhöhungen und eines kräftigen Wachstums in den Schwellenländern weiter zugelegt.

Die Aktien von Fresenius dagegen rutschten nach zunächst freundlichem Start mit 1,15 Prozent ins Minus ab. Gut ausgefallene Geschäftszahlen des Medizinkonzerns seien schon weitgehend im Kurs eingepreist, hieß es aus dem Handel. Auch gute Zahlen der Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) waren Börsianern zufolge am Markt schon vorweg genommen worden. Die Titel gaben letztendlich um 0,59 Prozent nach.

BMW ZOLLEN JÜNGSTEN KURSGEWINNEN TRIBUT

Auch die Aktien von BMW mussten nach dem Quartalsbericht ihrer zuletzt starken Kursentwicklung Tribut zollen. Einige Analysten hatten sich vom Autobauer etwas mehr erhofft, worauf die Papiere mit einem Minus von 2,93 Prozent zu den schwächsten Dax-Werten zählten. An den vorangegangen fünf Handelstagen waren sie um mehr als elf Prozent angesprungen.

Gute Nachrichten aus der Autobranche kamen dagegen vom Zulieferer Dürr . Der Anlagen- und Maschinenbauer hatte laut Händlern im zweiten Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Umsatz, Betriebsgewinn und Auftragseingang seien höher ausgefallen als angenommen, lautete ihr Urteil. Die Dürr-Aktien konnten im MDax mit plus 1,25 Prozent von der Entwicklung profitieren.

ECKDATEN GEBEN DRILLISCH RÜCKENWIND

Im TecDax stiegen die Aktien von Aixtron nach einem positiven Analystenkommentar der Berenberg Bank um 3,82 Prozent. An der Indexspitze zogen Drillisch-Titel um 8,26 Prozent an. Ein Händler sprach von sehr starken Eckdaten. Ein weiterer Börsianer sah zudem die Prognose für das kommende Geschäftsjahr als über den Erwartungen an.

Die übrigen europäischen Börsen zeigten sich etwas freundlicher als der Dax. Der EuroStoxx 50 legte am Ende um 0,33 Prozent auf 2333,38 Punkte zu, und die Leitindizes in London und Paris verbuchten noch deutlichere Gewinne. In New York lag der Dow Jones Industrial zum Handelsschluss in Europa moderat im Plus.

Am Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,09 Prozent am Vortag auf 1,06 Prozent. Der Rentenindex Rex kletterte um 0,18 Prozent auf 134,78 Punkte. Der Bund-Future sank um 0,66 Prozent auf 143,56 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,2298 (Dienstag: 1,2284) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8131 (0,8141) Euro./tih/he

--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---

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