Von Geoffrey Smith
Investing.com - Die Aktien des britischen Online-Fast-Fashion-Händlers Boohoo fielen am Donnerstag um 20 % und damit auf den niedrigsten Stand seit über fünf Jahren. Kurz zuvor hatte das Unternehmen seine Umsatzprognosen stark nach unten korrigiert, wofür es einen deutlichen Anstieg bei den Frachtkosten in den letzten Wochen verantwortlich machte. Kurz darauf konnte ein Teil der Verluste wieder eingefangen werden. Bis 9:50 Uhr MEZ waren die Aktien noch 13,5 % im Minus.
Das Unternehmen gab an, dass es unter der starken Inflation bei den Frachtkosten und deutlich längeren Lieferzeiten leide, wodurch sein Angebot beeinträchtigt wird, denn dies baut sowohl auf Geschwindigkeit als auch auf dem Preis auf. Dies habe sich insbesondere auf das US-Geschäft ausgewirkt. Boohoo werde nun nach Wegen suchen, die Eröffnung seines ersten Fulfillment-Centers in den USA zu beschleunigen.
Diese Entwicklungen sind das bisher deutlichste Zeichen dafür, dass sich Boohoo bei der schnellen Expansion in den USA und Europa möglicherweise übernommen hat. Durch die Pandemie und den Brexit haben sich beispielsweise die Transportkosten zwischen Großbritannien und der EU erhöht.
Die Unternehmensleitung sagte, dass sie für dieses Jahr nur noch eine Umsatzsteigerung zwischen 12 % und 14 % erwartet. Dies entspricht kaum der Hälfte des zuvor prognostizierten Bereichs von 20 % bis 25 %. Zudem erwartet sie eine EBITDA-Marge zwischen 6 und 7 %, verglichen mit der früheren Prognose von 9 % bis 9,5 %. Das bedeutet ein bereinigtes EBITDA zwischen 117 Mio. und 139 Mio Pfund.
CEO John Lyttle sagte in einer Erklärung, der Konzern sei weiterhin von seinem Geschäftsmodell und seiner mittelfristigen Prognose einer EBITDA-Marge von rund 10 % überzeugt.
„Der aktuelle Gegenwind ist kurzfristig und wir erwarten, dass er nachlässt, wenn die pandemiebedingten Beeinträchtigungen nachlassen“, so Lyttle weiter. Er stellte fest, dass die starke Leistung des Konzerns in Großbritannien „das Boohoo-Modell eindeutig bestätigt“.