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Börse Frankfurt-News: Es hat nicht gereicht (Marktstimmung)

Veröffentlicht am 02.09.2015, 15:37
Aktualisiert 02.09.2015, 15:39
© Reuters. Börse Frankfurt-News: Es hat nicht gereicht (Marktstimmung)
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FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 2. September. Trotz der (inzwischen wieder verlorenen) Kursgewinne halten die Bullen an ihren Long-Engagements fest, weil sie wohl noch im Minus sind. Wer kann, geht short. Insgesamt ein trübes Bild für deutsche Bluechips.

Als unbedarfter Beobachter müsste man sich bei der Bewertung der Aktienkursentwicklung derzeit eine doppelte Optik zulegen. Da gibt es auf der einen Seite die mediale Darstellung und Kommentierung der Ereignisse an den chinesischen Börsen, die ja auch das Verhalten der hiesigen Investoren stark beeinflussen sollen. Nach dieser Lesart hat sich die Erholung des DAX von knapp 400 Punkten seit unserer vergangenen Stimmungserhebung vor allen Dingen wegen des erneuten Schwächeanfalls chinesischer Aktien, begleitet von ungünstigen Wirtschaftsdaten, praktisch in Luft aufgelöst. Doch scheint diese abermalige DAX-Schwäche nicht auf die von uns allwöchentlich befragten mittelfristig orientierten Investoren unseres Panels zurückzugehen. Denn die heutige Befragung zeigt, abgesehen von einer geringfügigen Verschiebung, einen ungebrochenen Optimismus: Der Börse Frankfurt Sentiment-Index ist sogar leicht gestiegen und steht jetzt bei +18 Punkten nach +16 Punkten in der Vorwoche. Offensichtlich hat der zwischenzeitliche Kursgewinn des DAX nicht ausgereicht, um auch nur einen Teil der Mehrheit der Optimisten zum Ausstieg zu verleiten.

Der robuste Optimismus der Investoren mag jedoch auch andere Gründe haben. Möglicherweise setzt man darauf, dass die US-Notenbank ihre erste Leitzinssenkung angesichts auch der jenseits des Atlantiks angeschlagenen Aktienmärkte nicht wie ursprünglich vielerorts angenommen bereits im September, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt vornehmen wird. Aber auch von der morgigen Sitzung der Europäischen Zentralbank versprechen sich einige Akteure zumindest eine verbale Reaktion von EZB-Präsident Mario Draghi auf die sich seit der Juli-Sitzung spürbar veränderten Rahmenbedingungen der Wirtschaft in der Eurozone. Sei es die Aufwertung des Euro, der deutlich gesunkene Rohöl-Preis und die eingetrübten Inflationserwartungen - mehr Experten als noch vor sechs Wochen (vgl. Dow Jones Newswires) halten sogar eine Verlängerung des quantitativen Lockerungsprogramms der EZB für möglich.

Privatanleger mit Meinung

Bei den Privatanlegern ist hingegen ein deutlicher Rückgang der Optimisten zu verzeichnen. So hat sich bei dieser Gruppe der Börse Frankfurt Sentiment-Index von zuletzt +28 Punkten auf einen Wert von +17 Punkten zurückgebildet. Doch sind es nicht die Aktienbullen, die zu den Bären übergelaufen sind. Sie stellen hingegen immer noch eine deutliche Mehrheit von 51 Prozent aller Befragten. Offensichtlich hat die zwischenzeitliche Erholung des DAX auch hier nicht ausgereicht, um einen größeren, verlustfreien Abbau dieser teils unter Wasser befindlichen Positionen zu erlauben. Bewegt haben sich vor allem die neutral gestimmten Akteure, von denen sich etliche zu den Pessimisten gesellt haben, weshalb diese Gruppe insgesamt mit einem Anteil von nur noch 15 Prozent aller Befragten auf den niedrigsten Stand seit Jahresbeginn gefallen ist.

Per Saldo hat sich der Optimismus zwischen institutionellen und privaten Anlegern auf beinahe gleichem Niveau eingependelt, ist jedoch angesichts der zwischenzeitlichen Erholung des DAX - seit dem Tief vom vorvergangenen Montag hat das Börsenbarometer vorübergehend immerhin mehr als 1.000 Punkte zulegen können - erstaunlich hoch. Dies lässt den Schluss zu, dass die Einstandspreise der diesem Optimismus zugrundeliegenden Kaufpositionen ziemlich weit vom derzeitigen Kursniveau entfernt liegen müssen, vielleicht bei 10.500/10.600 Zählern.

Außerdem lässt sich daraus ableiten, dass die jüngste DAX-Schwäche dann wohl ausländischen Kapitalabflüssen zuzurechnen ist. Mit anderen Worten: Der derzeitige Optimismus der heimischen Investoren dürfte sich zunehmend als Belastung für den DAX erweisen. Denn im Falle eines abermaligen Absackens des DAX dürfte die Neigung zu erneuten Käufen in die Schwäche bei diesen Marktteilnehmern eher gering ausfallen.

von Joachim Goldberg, Goldberg & Goldberg für boerse-frankfurt.de

© 2. September 2015

[1] Der Börse Frankfurt Sentiment-Index bewegt sich zwischen -100 (totaler Pessimismus) und +100 (totaler Optimismus), der Übergang von positiven in negative Werte markiert die neutrale Linie. Die Werte des früheren Cognitrend Bull/Bear-Index sind auf die neue Skalierung umgerechnet worden.

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse (XETRA:DB1Gn) AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.

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