😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börsenabsturz auf Raten - Politische Konflikte verhageln die Stimmung

Veröffentlicht am 07.12.2018, 15:33
Aktualisiert 07.12.2018, 15:35
© Reuters.  Börsenabsturz auf Raten - Politische Konflikte verhageln die Stimmung
DE40
-
DBKGn
-
DWSG
-

FRANKFURT (dpa-AFX) - Von wegen Jahresendrally: Statt steigender Börsenkurse erleben Anleger einen Absturz auf Raten. Der deutsche Leitindex Dax (DAX) rutschte in dieser Woche unter die Marke von 11 000 Punkten und sackte zeitweise auf den niedrigsten Stand seit zwei Jahren. Hoffnungen auf ein Kursfeuerwerk zum Ende des Jahres wurden damit zunächst zunichte gemacht. Wenn nicht noch ein größeres Wunder geschehe, werde das wichtigste deutsche Börsenbarometer nach sechs Plusjahren in Folge 2018 erstmals wieder ein Jahr im Minus beenden, sagen Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) voraus.

Warum sind Investoren derzeit so nervös?

Vor allem der Handelskonflikt zwischen den USA und China verhagelt Anlegern die Stimmung. Nach Entspannungssignalen droht die Festnahme der Finanzchefin des chinesischen Technologie-Konzerns Huawei in Kanada, die Spannungen zwischen den USA und China wieder anzuheizen. Eine Eskalation des Streits zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt könnte die globale Konjunktur in Mitleidenschaft ziehen und die exportorientierte deutsche Wirtschaft hart treffen. "Die jüngsten Kursverluste an den Börsen zeigen, wie verzweifelt auf eine Lösung gewartet wird", beschreibt Stefan Kreuzkamp, Chefanlagestratege der Fondsgesellschaft DWS (4:DWSG), die Lage. Hinzu kommen politische Unsicherheiten in Europa. "In Europa begleiten uns weiterhin der Haushaltskonflikt mit Italien und die Sorgen vor einem ungeregelten Brexit", sagte Stefan Schneider, Chefvolkswirt Deutschland bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn), jüngst.

Gibt es weitere Gründe für die angespannte Stimmung?

An den Börsen wird die Zukunft gehandelt. Doch die Aussichten für die globale Wirtschaft haben sich eingetrübt. Mit einem Konjunkturabsturz rechnen Ökonomen derzeit nicht, das Wachstumstempo dürfte sich nach dem andauernden Aufschwung der vergangenen Jahre allerdings verlangsamen. "Die Weltwirtschaft wächst zwar auch nächstes Jahr, aber wir befinden uns in einer späten Zyklusphase", erläuterte vor kurzem Jens Wilhelm, Vorstand bei der Fondsgesellschaft Union Investment. Die USA, die Leitökonomie der Weltwirtschaft, erlebten den zweitlängsten Aufschwung der vergangenen 70 Jahre. Eine wirtschaftliche Verlangsamung sei damit wahrscheinlicher, was sich auf die Stimmung an den Kapitalmärkten auswirken dürfte.

Welche Rolle spielt die Geldpolitik der Notenbanken?

Die Geldschwemme und Niedrigzinsen großer Notenbanken haben die Anleger seit Jahren bei Laune gehalten, während traditionelle Sparer darunter leiden. Da die Zinsen teilweise immer noch im Keller sind, herrscht Anlagenotstand. Investoren setzen daher verstärkt auf Aktien. Die US-Notenbank Fed strafft die geldpolitischen Zügel allerdings seit geraumer Zeit und hebt die Leitzinsen in Etappen an. Steigende Zinsen machen Anleihen von Staaten und Unternehmen im Vergleich mit Aktien tendenziell attraktiver. Europas Währungshüter hinken dagegen hinterher, ein Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik im Euroraum steht noch an. Die Europäische Zentralbank (EZB) will ihre milliardenschweren Anleihekäufe zum Jahresende einstellen. Eine erste Zinserhöhung wird frühestens im Herbst 2019 erwartet.

Wie geht es weiter an den Aktienmärkten?

Anleger müssen sich nach Einschätzung von Börsenexperten zunächst auf weitere deutliche Kursschwankungen einstellen. "Zwar wird es in den nächsten Monaten immer wieder zu stärkeren Schwankungen kommen, doch insgesamt werden die Aktienmärkte auf einen holprigen Aufwärtspfad einschwenken", erwartet Christian Kahler, Chefanlagestratege der DZ Bank. Der Dax könnte Ende des nächsten Jahres bei 13 300 Punkten stehen. Experte Ulrich Stephan von der Deutschen Bank sieht ebenfalls Chancen für steigende Kurse, auch weil die Unternehmen weiterhin mit robusten Gewinnen rechneten. Etwas skeptischer sind die LBBW-Experten. Sie sehen vor allem Risiken bei US-Aktien, die inzwischen als vergleichsweise teuer gelten. Mögliche Folgen beschreiben die Experten so: "Schließlich lehrt die Börsengeschichte, dass sich die Aktienmärkte der übrigen Welt einer Wende bei US-Aktien in aller Regel nicht entziehen können. Wenn die Wall Street niest, bekommen die hiesigen Börsenplätze die Grippe.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.