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Braucht man das? Lufthansa und Hamburger Hafengesellschaft zeigen Interesse an der Hyperloop-Technologie

Veröffentlicht am 18.11.2018, 09:02
Braucht man das? Lufthansa und Hamburger Hafengesellschaft zeigen Interesse an der Hyperloop-Technologie

Zuerst ein aus meiner Sicht urkomischer Wortwitz: „Hyperloop – wird aus der Lufthansa (WKN:823212) jetzt die Ohne-Luft-Hansa?“ Haha!

Wenn du dich jetzt fragst, was dieser Witz bedeuten soll, dann hast du sicher noch nicht allzu viel von der Hyperloop-Technologie gehört. Im Grunde handelt es sich dabei um eine Art Rohrpost. In einem Röhrensystem wird ein Vakuum erzeugt, in dem Transportkapseln ohne Luftwiderstand und Reibung Geschwindigkeiten von bis zu 1.200 Stundenkilometern erreichen sollen. Vakuum! Also „ohne Luft“! Haha!

Genug der Späße. Denn mit dem Hyperloop in Deutschland könnte es bald ernst werden. Kürzlich zeigte auch die HHLA (WKN:A0S848) (Hamburger Hafen und Logistik AG) Interesse an dieser Technologie. Kann der Hyperloop den Aktien der beiden Transportunternehmen neue Impulse geben?

Ärger auf der Kurzstrecke Wozu braucht eine Airline eigentlich einen Hyperloop? So ein Airbus A320-200 fliegt immerhin mit einer Reisegeschwindigkeit von 840 Stundenkilometern.

Scheinbar ist die Kurzstrecke das Sorgenkind der Lufthansa. Denn angeblich hat die Kranich-Airline geprüft, ob eine Hyperloop-Röhre die Flüge auf den Strecken von München nach Hamburg, Berlin nach Düsseldorf und Köln nach Berlin ersetzen könnte.

Am Frankfurter Flughafen ist das Kurzstreckenproblem deutlich zu erkennen. Hier werden manche Kurzstrecken im Grunde nur bedient, um Passagiere zum Drehkreuz Frankfurt zu transportieren. Von dort aus geht es dann weiter in alle Welt.

Angeblich könnten 15 % aller Flüge am Frankfurter Flughafen schon heute zu 99 % ohne Zeitverlust auf die Schiene verlegt werden. Verwirrende 24,3 % aller Starts und Landungen von Lufthansa-Maschinen am Frankfurter Flughafen betrafen im laufenden Jahr Flüge mit Strecken von maximal 500 Kilometern. Umweltschützern und Fluglärmkritikern dürften diese Zahlen nicht gefallen.

Meiner Meinung nach könnte die Lufthansa mit einem Hyperloop-Zubringer zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Zum einen könnte man sich ein Stück weit vom Image des kerosinspeienden Umweltsünders befreien. Zum anderen wäre ein exklusiver Überschallzubringer eine innovative Infrastrukturinvestition, mit der sich die Lufthansa positiv von anderen Airlines abheben könnte. In einer Branche, in der sich ein Airbus vom anderen nicht sonderlich unterscheidet, könnte sich diese Investition zum entscheidenden Pull-Faktor entwickeln.

Entlastung für den Hafen Die Hamburger Hafengesellschaft (HHLA) hat etwas gänzlich anderes mit dem Hyperloop im Sinn. Offenbar ist den Hamburgern der Lkw-Verkehr ein Dorn im Auge.

Bisher müssen Lkw in den Hafen fahren, um die Ladung abzuholen und weiterzutransportieren. Mit dem Hyperloop könnten bis zu 4100 Schiffscontainer pro Tag in das Hamburger Umland geschossen werden. Erst dort sollen die Container dann auf Lkw verladen und weitertransportiert werden.

Ein besonderes Highlight: Der Betrieb der Anlage soll energetisch autark sein. Hierfür sollen Solarzellen an der Außenseite der Vakuumröhre angebracht werden.

Was mir besonders an der Idee der Hamburger Hafengesellschaft gefällt: Der größte Kritikpunkt an der Hyperloop-Technologie spielt hier keine Rolle. Zur Erinnerung: Universalgenie Elon Musk sprach 2013 vom Hyperloop als Idee für den Personentransport.

Nun kommt es bei Technologien, die für den Transport von Personen eingesetzt werden sollen, zwangsläufig zur Frage des Reiserisikos. Wie sicher ist eine Fahrt mit 1.200 Stundenkilometern durch eine Vakuumröhre? Welche konkreten Konsequenzen hätte ein Unfall im Hyperloop?

Aus meiner Sicht erübrigt sich die Frage, wenn lediglich Schiffscontainer transportiert werden sollen. Vielleicht wird der Hyperloop nie für den Personenverkehr, sondern lediglich für den Güterverkehr verwendet. Ich denke, Elon Musk wird es recht sein.

Ich schraube meine Erwartungen nicht allzu hoch Nagelneue Hightech-Infrastruktur in Deutschland? Das klingt für mich zum einen nach Transrapid (fährt seit 2002 in Shanghai, aber nirgendwo in Deutschland) und zum anderen nach Running Gag (Berliner Flughafen).

Daher bin ich eigentlich nicht geneigt, meine Erwartungen bezüglich der Umsetzung dieser beiden Hyperloop-Ideen besonders hochzuschrauben. Mal davon abgesehen, dass mir konkrete Pläne der Lufthansa bisher nicht zu Ohren gekommen sind.

Die Hamburger Hafengesellschaft scheint da schon ein wenig weiter zu sein. Hier wurden offenbar bereits Verhandlungen mit dem kalifornischen Unternehmen Hyperloop Transportation Technologies (HTT) aufgenommen. Mehr als Absichtserklärungen sind dabei aber noch nicht herausgekommen. Angeblich soll es bis zum Baubeginn noch zwei bis drei Jahre dauern.

Ich denke, jetzt ist vor allem Geduld gefragt. Wenn aus Absichtserklärungen konkrete Pläne werden und aus Plänen die ersten Spatenstiche, dann wäre es meiner Ansicht nach an der Zeit, sich näher mit den Aktien der beiden Unternehmen zu beschäftigen.

Trotzdem scheint mir die Zeit reif, um sich eine Hyperloop-Watchlist aufzubauen. Aus meiner Sicht zeigen die beiden Hyperloop-Ideen, dass diese Technologie reale Probleme in unterschiedlichen Branchen lösen könnte. Und ich gehöre zu der Art von Investor, die gerne Aktien von Unternehmen besitzt, die Probleme lösen. Wie steht es mit dir?

Stefan Naerger besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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