Investing.com - Warren Buffett setzt weiter auf Japan. Gegenüber japanischen Medien verriet der bekannte Value-Investor, dass Berkshire Hathaway (NYSE:BRKa) kürzlich seine Beteiligung an mehreren Handelshäusern des Landes ausgebaut hat. Über weitere Investitionen in Japan hielt sich Buffett bedeckt, schloss aber nichts aus.
Die Investmentgesellschaft hat ihre Beteiligungen an fünf japanischen Handelshäusern - Mitsubishi (TYO:7211) Corp. (TYO:8058), Mitsui & Co. (TYO:8031), Itochu Corp (TYO:8001), Marubeni (TYO:8002) und Sumitomo (TYO:8053) - auf jeweils 7,4 % aufgestockt. Erstmals seit mehr als 11 Jahren reiste der 92-jährige Starinvestor sogar nach Japan, um sich mit den Firmenchefs persönlich zu treffen und seine Unterstützung zu bekräftigen, berichtet die Zeitung Nikkei.
Die Handelsgesellschaften, auch 'Sogo Shosha' genannt, sind Konglomerate, die alles von Energie und Metallen bis hin zu Lebensmitteln und Textilien nach Japan importieren. Zudem erbringen sie Dienstleistungen für Hersteller.
Buffett erklärte, dass er seine Wetten in Japan eingegangen sei, weil die Unternehmen groß genug für Berkshire waren, weil er verstand, was sie taten, weil sie wie Berkshire gut diversifiziert waren und viele verschiedene Interessen verfolgten, und weil sie zu Preisen gehandelt wurden, die im Verhältnis zu den damals herrschenden Zinsen spottbillig waren.
Laut Buffett will das Konglomerat seine Beteiligungen an den japanischen Handelshäusern für zehn bis 20 Jahre halten. Zuvor hatte Berkshire erklärt, es könne seine Investitionen in jedes der Handelshäuser auf bis zu 9,9 % erhöhen - aber nicht ohne die Zustimmung der Verwaltungsräte der Unternehmen.
Über weitere Investitionen in Japan hielt sich Buffett bedeckt. "Es gibt immer ein paar, über die ich nachdenke", sagte er gegenüber Nikkei, ohne sich näher dazu zu äußern.
Kürzlich gab das Konglomerat bekannt, dass es auf Yen lautende Anleihen ausgeben wolle. Damit wolle man sich gegen Wechselkursschwankungen absichern, wie Buffett verriet.
Unterstützung für japanische Investments kamen Anfang dieser Woche auch vom neuen Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, der seine Bereitschaft erklärte, die akkommodierende Geldpolitik der Notenbank unbeirrt fortzusetzen.
Ueda betonte, dass die Zentralbank die Zinskurvenkontrolle und die Negativzinspolitik wahrscheinlich so lange aufrechterhalten wird, bis die Wirtschaft ihr Inflationsziel von 2 % erreicht hat.
Und auch die wirtschaftliche Lage in Japan hellt sich langsam auf. So sind die privaten Haushaltsausgaben im Februar leicht um 1,6 % gestiegen. Das geht aus aktuellen Regierungsdaten hervor. Für die Wirtschaft war es der erste Konsumanstieg seit vier Monaten. Neben saisonbedingten Faktoren trugen vor allem die Bereiche Erholung, Freizeit und Reisen zum Konsumplus bei.
Der Privatkonsum ist ein entscheidender Faktor für die japanische Wirtschaft, da er mehr als die Hälfte des Bruttoinlandsprodukts des Landes ausmacht.