CD Projekt (WKN: 534356) hat es tatsächlich geschafft. Nach allem, was bei der Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 schiefgelaufen ist, hat sich das Unternehmen noch mal selbst übertroffen. Der Release der Next-Gen-Version von Cyberpunk 2077 verzögert sich bis in das erste Quartal 2022 und bei Witcher 3 müssen die Spieler sogar bis zum zweiten Quartal 2022 warten.
Besonders bitter ist das im Fall des Blockbusters um Geralt von Riva. Immerhin startet im Dezember dieses Jahres die zweite Staffel der gleichnamigen Serie von Netflix (NASDAQ:NFLX) (WKN: 552484). Mit einer frischeren Optik für das Spiel hätte man sicherlich stärker von dieser kostenlosen Werbung profitieren und neue Spieler anlocken können. Besonders bitter ist das vor dem Hintergrund, dass CD Projekt sogar einen externen Entwickler mit der Next-Gen-Version beauftragt hat.
Fehler eingestehen und weitermachen Ich hätte erwartet, dass CD Projekt die Probleme rund um Cyberpunk 2077 viel schneller in den Griff bekommt. Die jüngsten Verschiebungen zeigen mir, dass in dem Unternehmen derzeit einiges schiefläuft. Ich glaube immer noch an die Stärke der beiden Blockbuster-Marken. Allerdings bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher, dass es dem Managementteam auch gelingen wird, diese Pferdestärken auf die Straße zu bringen. Trotzdem möchte ich nicht völlig leer ausgehen, wenn der Turnaround doch gelingt.
Deshalb habe ich mich nach ETFs umgesehen, in denen die CD-Projekt-Aktie hoch gewichtet ist. Ich bin dabei auf den DEKA STOXX Europe Strong Growth 20 UCITS ETF (WKN: ETFL03) gestoßen. Der abgebildete Index enthält die 20 Unternehmen mit dem höchsten Wachstum. Diese werden anhand von sechs fundamentalen Indikatoren wie dem historischen und erwarteten Gewinnwachstum oder dem aktuellen bzw. zukünftigen Kurs-Gewinn-Verhältnis ermittelt.
Die aktuelle Zusammensetzung finde ich recht spannend. Neben CD Projekt enthält der ETF Unternehmen wie ASML (WKN: A1J4U4) oder die VAT Group (WKN: A2AGGY) , die eine starke Marktpositionen in der Halbleiterherstellung haben. Mit 28 % des Portfolios stellt der Gesundheitssektor jedoch die stärkste Gruppe dar. Erfreulicherweise gibt es im Depot keine Banken. Dies muss jedoch mit einer vergleichsweise hohen Bewertung erkauft werden. So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis für die letzten zwölf Monate bei 61,7.
Von Wachstum profitieren Die Entscheidung, zu verkaufen, ist immer schwierig. Mit dem Kompromiss, das Geld in den Wachstums-ETF zu investieren, kann ich allerdings ganz gut leben. Immerhin ist CD Projekt auch hier mit über 5% gewichtet. Wenn das Management die Kurve kriegt, werde ich trotzdem von einer positiven Entwicklung profitieren.
Daneben stellt der ETF eine spannende Diversifizierung dar. Mein Depot ist wohl wie bei vielen Anlegern etwas US-lastig. Darüber hinaus befinden sich in meinem Portfolio auch zahlreiche Aktien mit geringer Liebe bei den Börsianern. Vor diesem Hintergrund sind wachstumsstarke Aktien aus Europa eine willkommene Ergänzung.
Der Artikel CD Projekt hat ausgedient! Dieser Wachstums-ETF wird wohl der Ersatz ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Florian Hainzl besitzt Aktien von CD Projekt. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Netflix.
Motley Fool Deutschland 2021