HANNOVER (dpa-AFX) - Microsoft-Deutschlandchef (NAS:MSFT) Christian Illek hat nach der NSA-Affäre einen Schulterschluss zwischen IT-Industrie, Politik und Verbrauchern gefordert. Die Enthüllungen um die Geheimdienstprogramme hätten das Vertrauen erschüttert, sagte Illek vor Beginn der Computermesse CeBIT in Hannover. 'Wir brauchen einen New Deal im Dreiklang von Industrie, Politik und Nutzern, um schnellstmöglich aus der Phase der gefühlten digitalen Depression herauszufinden.'
Die IT-Unternehmen sieht Illek besonders in der Pflicht, da sie die Komponenten der digitalen Welt entwickeln. Die Unternehmen müssten ein 'Höchstmaß an Produktsicherheit' bieten, damit die Daten und die Privatsphäre der Nutzer geschützt seien. Illek betonte, dass Microsoft keiner Regierung Zugriff auf Daten ohne rechtliche Grundlage gewähre. Mit Rivalen wie Google (ETR:GGQ1) (NAS:GOOG) arbeite das Unternehmen für die sichere E-Mail-Kommunikation zusammen.
Doch auch die Politik sei gefordert, betonte der Microsoft-Manager. So sei es dringend nötig, die europäische Datenschutzverordnung auf europäischer Ebene auf den Weg zu bringen. 'Und es muss auch eine verbindliche Kontrolle geben', sagte Illek. Die Politik müsse zudem für Datensicherheit ihrer Bürger eintreten - 'auch dort, wo Konflikte auf internationaler Ebene bestehen'. Unternehmen und private Nutzer sieht Illek schließlich in der Verantwortung, mit den aktuellsten Virenschutz-Programmen und sicheren Passwörtern für den eigenen Schutz zu sorgen. 'Wer sein Haus nicht abschließt, muss sich nicht wundern, wenn er ungebetenen Besuch bekommt.'/gri/DP/edh