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Cewe Stiftung: Mit Übernahmen zu neuen Rekorden – warum das allein aber noch kein Kaufgrund ist

Veröffentlicht am 03.05.2019, 09:03
Aktualisiert 03.05.2019, 09:05
© Reuters.

Über die Cewe Stiftung (WKN:540390) hatten wir hier das eine oder andere Mal schon berichtet. Zuletzt erhöhte der Fotofinisher aus Oldenburg seine Dividende auf ein Rekordniveau von 1,95 Euro. Mit der aktuell zehnten Dividendenerhöhung ohne Unterbrechung gehört das Unternehmen zu den besten Dividendenwachstumswerten des deutschen Kapitalmarkts.

Mit dem aktuellen Erwerb des Fotofinishing-Geschäfts einschließlich der Marke des Wandbildspezialisten „WhiteWall“ scheint die Cewe Stiftung ihr anorganisches Wachstum weiter zu forcieren. Grund genug für uns, die Aktie mal wieder genauer anzuschauen.

Der Aktienkurs der Cewe Stiftung hüpfte mit der Veröffentlichung der Nachricht um 4,6 % in Richtung neuer Rekordstände. Zum Xetra-Börsenschluss des 30. April 2019 wurde die Aktie des Fotofinishers aus Oldenburg mit einem Kurs von 84,20 Euro gehandelt – ein Wert nahe dem Allzeithoch von 93,30 Euro, der am 19. Januar 2018 gezahlt wurde.

Aber ist die Nachricht wirklich ein Grund für so viel Kaufeuphorie? Lasst uns im Folgenden einmal überprüfen, wie sich die Transaktion auf die aktuellen Prognosen der Cewe Stiftung auswirkt, und überlegen, was ein Fool jetzt tun würde.

Hierzu schauen wir uns einmal den Kaufpreis an, der für sämtliche Geschäftsanteile an der WhiteWall Media GmbH gezahlt wurde.

Was die Cewe Stiftung für die Übernahme bezahlt Ein Blick in die Ad-hoc-Meldung verrät uns, dass ein Wert inklusive Schulden (Enterprise Value) von 30 Mio. Euro für das Unternehmen gezahlt werden soll.

Der Kaufpreisfaktor – gemessen am Umsatz des Geschäftsjahres 2018 – beläuft sich nach Angaben der Cewe Stiftung auf cirka 0,8. Die Cewe Stiftung selbst wird aktuell mit dem 0,9-Fachen des Umsatzes bewertet (Stand: 01.05.2018 gemäß Bloomberg).

Nun, da hier ein ähnlicher Preis gezahlt wird wie für die Cewe Stiftung selbst, wird man im ersten Gedankengang nicht von einem Schnäppchenpreis ausgehen. Um dies aber abschließend zu beurteilen, sollte man sich die Erträge anschauen – die uns leider nicht zugänglich sind.

Übernahme wirkt sich vorerst belastend aus Im Geschäftsjahr 2018 wurde von der Cewe Stiftung eine Rendite auf das eingesetzte Kapital (ROCE – Return on Capital Employed) von 17,9 % erzielt. Diese Kennzahl ist, ausgehend von einem Wert von 21,4 % im Jahr 2016, über die Jahre stetig gefallen. Nach Aussagen des Managements hatten Übernahmen den Prozentsatz reduziert.

Der Vorstand der Cewe Stiftung rechnet selbst durch die aktuelle Übernahme mit einem negativen Ergebnisbeitrag auf EBIT-Basis (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) von rund einer Million Euro.

Auswirkungen auf die bisherige Prognose Zum Vergleich: Im Geschäftsjahr 2018 wurde ein EBIT von 53,7 Mio. Euro erzielt. Nach Unternehmensprognosen sollte hier für 2019 ein Wert von 52 bis 58 Mio. erreicht werden.

Bei den Umsatzwerten ist bisher ein neuer Rekordwert von 655 bis 690 Mio. Euro anvisiert worden – was einer Wachstumsrate auf den 2018er-Umsatz (653,3 Mio. Euro) von 0,3 bis 5,6 % entsprechen würde.

Mit der aktuellen Übernahme hätte die Cewe Stiftung ihr Umsatzziel für 2019 bereits erreicht. Auch die Erträge liegen, trotz des negativen Ergebnisbeitrags von rund einer Million Euro, noch im Prognosekorridor.

Aktuelle Bewertung

Unternehmen P/E Ratio* Bloomberg (BEst) P/E Ratio* Price to Book Ratio* Price to Sales Ratio* Yield*
Cewe Stiftung 16,01 15,65 2,37 0,91 2,32 %
*Alle Werte wurden am 01.05.2019 von Bloomberg entnommen.
Fazit Die Aktie der Cewe Stiftung ist nach wie vor ein solides Unternehmen und auf einem guten Weg, die Jahresziele für das Gesamtjahr 2019 zu erreichen.

Die Übernahme der WhiteWall Media GmbH, deren Umsetzung noch von der Freigabe der zuständigen Kartellbehörden abhängt, sollte sich vorerst belastend auf das Ergebnis des Jahres 2019 auswirken. Das Management erwartet jedoch einen nachhaltig positiven Effekt auf den Wert des Gesamtunternehmens.

Aber … ein Fool muss im Hinterkopf behalten, dass zusätzliche Übernahmen die Ertragslage kurzfristig weiter belasten könnten.

Das aktuell gehandelte Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15,7 auf Basis des von Bloomberg erwarteten Gewinns für das laufende Geschäftsjahr lädt daher aus meiner Sicht eher zum Halten der Cewe-Aktie ein.

Frank Seehawer besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2019

Dieser Artikel erschien zuerst auf The Motley Fool

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