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ChargePoint-Aktie nach Ausverkauf: Lohnt sich der Einstieg jetzt?

Veröffentlicht am 20.04.2021, 21:03
© Reuters.
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Im September 2020 kündigte US-Ladespezialist für Elektrofahrzeuge ChargePoint (NYSE:CHPT) eine baldige Verschmelzung mit Switchback Energy Acquisition an, einer zu diesem Zeitpunkt börsennotierten Zweckgesellschaft (SPAC). Seit dem 1. März wird das neu geschaffene Unternehmen unter dem Tickersymbol CHPT gehandelt.

Seitdem ist die ChargePoint-Aktie um knapp 36 Prozent gefallen. Im bisherigen Jahresverlauf hat die CHPT-Aktie etwa 50 Prozent ihres Börsenwertes verloren. Die Aktie pendelt nun um 19,50 Dollar, so dass das am 24. Dezember 2020 erreichte Rekordhoch von 49,48 Dollar in weiter Ferne gerückt ist.

Der Ladeinfrastruktur kommt bei der Akzeptanz von Elektrofahrzeugen (EVs) große Bedeutung zu. Auch Präsident Joe Biden hat es zu seiner Priorität gemacht, Ressourcen in grüne Infrastrukturprojekte zu stecken.

Das in Campbell, Kalifornien, ansässige Unternehmen ChargePoint wurde 2007 gegründet. Der Anbieter von Schnellladestationen ist kommerziell ausgerichtet und bietet sowohl Hardware als auch Software an, um Flottenbetreibern bei der Organisation ihrer Lieferwagen, Busse und Autos zu helfen. ChargePoint betreibt derzeit das weltweit größte Ladenetz für Elektroautos.

Mit einem Marktanteil von rund 70 Prozent beim Laden von Elektrofahrzeugen ist das Unternehmen seinen nächsten Konkurrenten weit voraus.

ChargePoint verfügt über mehr als 130.000 Ladestationen weltweit und will bis 2025 2,5 Millionen Ladestationen betreiben.

Nach dem jüngsten Ausverkauf infolge des Zusammenschlusses mag sich die Zukunft für ChargePoint-Aktionäre nicht mehr so rosig anfühlen. Deshalb gilt es jetzt einen genaueren Blick auf die CHPT-Aktie zu werfen und zu prüfen, was man in den kommenden Monaten erwarten kann. Angesichts der laufenden Korrektur bei Growth-Aktien könnte es noch einige Quartale dauern, bis die CHPT-Aktie ihre Rekordhochs aus Ende Dezember erneut erreichen kann. Gleichwohl ist die langfristige Investment-Story von ChargePoint intakt, weshalb Rücksetzer unter die 20 Dollar-Marke eine Einstiegschance bieten könnten.

Investoren, die die Fusionsmeldungen rund um SPACs genau im Auge behalten, hatten in den letzten Quartalen eine Menge zu verkraften. SPACs bieten eine Alternative zum traditionellen Börsengang (IPO), um Zugang zu den öffentlichen Märkten zu erhalten. Letztes Jahr herrschte ein regelrechter Hype um SPACs. In den letzten Wochen hat sich die Stimmung jedoch gewandelt.

Der Defiance Next Gen SPAC Derived ETF (NYSE:SPAK), ein börsengehandelter Fonds (ETF), der ein Exposure zu den aktuellen SPAC-Deals bietet, startete den Handel im Oktober 2020 um 26,50 Dollar. Am 19. Februar erreichte er ein Rekordhoch von 35,08 Dollar. Aber jetzt pendelt er um 23,80 Dollar. Somit ist er im Jahresverlauf um etwa 17 Prozent gefallen.

Gleichzeitig sind EV- und alternative Energieunternehmen, die im Jahr 2020 noch die Lieblinge der Wall Street waren, in den letzten Monaten ebenfalls unter Druck geraten. So sind beispielsweise der Amplify Lithium & Battery Technology ETF (NYSE:BATT), der Invesco WilderHill Clean Energy ETF (NYSE:PBW) und der VanEck Vectors Low Carbon Energy ETF (NYSE:SMOG) um 2,2 Prozent, 20 Prozent bzw. 10 Prozent gefallen.

Inmitten des Hypes um SPACs, EVs und alternative Energieaktien im vergangenen Jahr ist es nicht immer einfach, diese relativ neuen Unternehmen richtig zu bewerten. Anfang März veröffentlichte ChargePoint seine ersten Quartalsergebnisse als öffentliches Unternehmen. Der Umsatz im vierten Quartal des Geschäftsjahres betrug 42,4 Millionen Dollar. Vor einem Jahr waren es noch 43,2 Millionen Dollar. Das Management erwartet nun für das kommende Jahr einen Umsatz zwischen 195 Millionen und 205 Millionen Dollar.

Nach der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse haben Investoren den Stecker gezogen und ihre Chips vom Tisch genommen. Daraus hat sich ein dynamischer Ausverkauf entwickelt. Dennoch dürfte sich die finanzielle Gesundheit des Unternehmens verbessern, schließlich sollte es von den Ausgabeplänen der Biden-Administration im Bereich Elektroautos profitieren. Hinzu kommt, dass die grüne Revolution sowohl in den USA als auch weltweit zunimmt.

Daher sollten Infrastrukturunternehmen wie ChargePoint in den kommenden Quartalen ein signifikantes Umsatzwachstum verzeichnen. Schließlich hat das Unternehmen einen wachsenden Kundenstamm von mehr als 4.000 kommerziellen Firmen, zu denen mehr als die Hälfte der Fortune-500-Unternehmen gehören.

Die kommenden Monate werden zeigen, wie ChargePoint auf Basis der wachsenden Akzeptanz von Elektroautos profitieren kann. Mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von 6 Milliarden Dollar hat der Ladespezialist jedenfalls noch erheblichen Spielraum für Wachstum.

Angesichts der erhöhten Volatilität an den Märkten in der Berichtssaison ist es jedoch unwahrscheinlich, dass die ChargePoint-Aktie in den kommenden Wochen einen kräftigen Satz nach oben macht. Zu diesem Zeitpunkt werden sich die Aktien wahrscheinlich im Gleichschritt mit den anderen führenden Namen im Bereich EVs und alternative Energien bewegen. Interessierte Anleger sollten deshalb lieber die für Anfang Juni erwarteten Q1-Ergebnisse abwarten.

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