Investing.com - Die Weltbörsen haben jüngst deutlich zugelegt, angetrieben von zyklischen Werten, die erstmals seit Mai die defensiven Titel outperformen konnten. Ausschlaggebend war eine Zinssenkung um 50 Basispunkte durch die US-Notenbank Federal Reserve in der vergangenen Woche. Diese Maßnahme soll die wirtschaftliche Expansion stützen und schürte Hoffnungen auf eine erfolgreiche „weiche Landung“ der US-Wirtschaft.
Parallel dazu überraschte China in dieser Woche mit einer Reihe von Stimulusmaßnahmen zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft. Zu den Maßnahmen gehörten Zinssenkungen, gelockerte Anforderungen an Hypothekenanzahlungen sowie eine verbesserte Liquiditätsunterstützung für den Aktienmarkt.
„Das koordinierte Vorgehen hat die Stimmung gegenüber chinesischen Aktien, die zuvor stark unter Druck standen, deutlich verbessert. Davon profitierten auch die europäischen Märkte, die eng mit der Region verflochten sind“, kommentierten die Experten der britischen Bank. Trotz anhaltender Unsicherheiten über Chinas langfristige Wachstumsstruktur sei die kurzfristige Marktstimmung nun optimistischer geworden.
Ökonomen spekulieren derweil über mögliche Effekte eines vorgeschlagenen Stabilisierungsfonds für den Immobiliensektor im Umfang von 5 Billionen CNY sowie einem 4-Billionen-CNY-Programm zur Förderung des Konsums und zur Unterstützung der lokalen Regierung.
Laut Barclays (LON:BARC) könnten diese Maßnahmen Chinas Bruttoinlandsprodukt (BIP) um einen zusätzlichen Prozentpunkt erhöhen. „Der China-Put in Form potenzieller inkrementeller Stimuli im Falle einer weiteren Wachstumsverlangsamung könnte die Fear of Missing Out unter den Anlegern noch weiter verstärken“, hieß es weiter.
Chinas Leitindex, der Shanghai Shenzhen CSI 300, stieg im Wochenverlauf um über 15 % und verzeichnete damit den größten Anstieg seit der globalen Finanzkrise. Parallel dazu legte der NASDAQ Golden Dragon China Index, der chinesische Aktien in den USA abbildet, um rund 18 % zu.
Auf den europäischen Märkten dominiere derweil weiterhin eine defensive Positionierung, erklärte Barclays. „Ergo wäre eine weitere Rotation in Risikoanlagen der Pain Trade. Wir würden die aktuelle Rallye nicht kurzfristig abschreiben, jedoch könnte die Unsicherheit über mögliche Zolldrohungen im Falle einer erneuten Präsidentschaft von Donald Trump zur Vorsicht mahnen“, so die Analysten weiter.
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