Der chinesische Aktienmarkt erlebte heute einen dramatischen Einbruch. Der Shanghai Composite Index stürzte um über 5% ab – der stärkste Rückgang seit dem pandemiebedingten Crash im Februar 2020. Dieser Absturz spiegelt die wachsende Besorgnis der Anleger über das Ausbleiben der lang erwarteten Konjunkturmaßnahmen wider.
Die anfängliche Euphorie, die zuletzt eine Rallye chinesischer Aktien befeuert hatte, ist merklich abgekühlt. Investoren warten weiterhin gespannt auf konkrete Ankündigungen stimulierender Maßnahmen seitens der chinesischen Behörden. Eine Pressekonferenz der Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission Chinas am Dienstag blieb jedoch hinter den Erwartungen zurück und lieferte keine konkreten Details zu geplanten Konjunkturpaketen. HSBC-Ökonomin Jing Liu mahnt daher zur Geduld: "Wir müssen abwarten, bis der Staatsrat oder das Finanzministerium genauere Angaben zu den Stimulusplänen machen."
Die Erschütterungen am chinesischen Markt haben auch die europäischen Börsen erfasst. Besonders Bergbau- und Luxusaktien verzeichneten am Dienstag deutliche Einbußen. Angesichts fallender Rohstoffpreise, insbesondere bei Eisenerz, steht der Sektor weiter unter Druck. In Sydney gerieten die Aktien von Bergbauriesen wie NYSE:RIO und BHP stark unter Verkaufsdruck.
Auch an den Devisenmärkten machten sich die Turbulenzen bemerkbar. Der Neuseeland-Dollar schwächelte und durchbrach seine 200-Tage-Linie, nachdem die neuseeländische Zentralbank den Leitzins überraschend um 50 Basispunkte senkte und weitere Zinssenkungen in Aussicht stellte. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu den USA, wo die Erwartungen an baldige Zinssenkungen zuletzt gedämpft wurden.
Am Anleihemarkt sorgten positive Nachrichten für Bewegung: Indische Staatsanleihen erlebten eine Rallye, nachdem FTSE Russell ihre Aufnahme in den Schwellenländer-Index ankündigte. Auch südkoreanische Staatsanleihen profitierten von ihrer Aufnahme in den FTSE World Government Bond Index (WGBI), konnten aufgrund eines Feiertags jedoch nicht gehandelt werden.
Mit Spannung erwarten Anleger die Veröffentlichung des Protokolls der September-Sitzung der Federal Reserve später am heutigen Tag. Jüngste Äußerungen von Fed-Vertretern deuten darauf hin, dass der robuste US-Arbeitsmarktbericht der Vorwoche als positives Signal für die US-Wirtschaft gewertet wird.
Zusätzliche Impulse für die Märkte könnten heute von den deutschen Handelsdaten ausgehen. Vor allem aber richten sich alle Augen auf das Fed-Protokoll, das weitere Einblicke in die wirtschaftlichen Einschätzungen und die geldpolitische Ausrichtung der US-Notenbank liefern dürfte.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
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