- von Roberta Rampton und Makini Brice
Washington (Reuters) - Nach der Ablösung von Jeffrey Sessions will US-Präsident Donald Trump den früheren Justizminister William Barr nach 25 Jahren zurück ins Amt holen.
Der Jurist bekäme damit die Verantwortung für die Ermittlungen in der Russland-Affäre, in der er sich hinter die umstrittene Entscheidung Trumps zur Entlassung von FBI-Direktor James Comey gestellt hatte. Barr sei ein "hervorragender, brillanter Mann", sagte Trump am Freitag vor Journalisten in Washington. Zur neuen UN-Botschafterin will er demnach Außenamts-Sprecherin Heather Nauert nominieren. Die 48-Jährige gilt als politisch unerfahren. Laut einem CNN-Bericht steht zudem der Stabschef im US-Präsidialamt, John Kelly, vor dem Rücktritt.
Der 68-jährige Barr war von 1991 bis 1993 Justizminister unter dem kürzlich verstorbenen Präsidenten George H.W. Bush. Wenn ihn der Senat bestätigt, würde er den geschäftsführenden Minister Matthew Whitaker ablösen. Er hatte das Amt übernommen, als Trump vor einem Monat Sessions entließ. Streit zwischen Trump und Sessions gab es über die Russland-Affäre, in der sich Sessions zum Ärger von Trump für befangen erklärte und seine Zuständigkeit abgab. Die nach der Ablösung von FBI-Chef Comey nun von Sonderermittler Robert Mueller geführte Untersuchung hat Barr nicht grundsätzlich kritisiert. Dabei geht es um die Frage, ob es während des Präsidentschaftswahlkampfs 2016 Verwicklungen zwischen Trumps Team und Russland gab. Trump weist das zurück.
TRUMP: SAMSTAG WEITERE PERSONALIE - MILITÄRSPITZE IM BLICK
Die bisherige UN-Botschafterin Nikki Haley wird zum Jahresende aus dem Amt scheiden. Trumps Kandidatin für Haleys Posten, Nauert, ist seit April 2017 Sprecherin des Außenministeriums. Vorher arbeitete sie als Korrespondentin und Moderatorin für Trumps Lieblingssender Fox News.
Er wird damit gerechnet, dass Trump zum Jahresende weitere Neubesetzungen vornehmen könnte. Seit längerem im Gespräch ist auch eine Ablösung von Stabschef Kelly. Dem CNN-Bericht zufolge könnte Kelly einer Entlassung aber nun mit einem Rücktritt in den kommenden Tagen zuvorkommen. Der Sender berief sich auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Im Präsidialamt war dazu zunächst keine Stellungnahme zu bekommen. Trump selbst deutete vor Journalisten an, er werde am Samstag einen Personalwechsel an der Militärspitze bekanntgeben.