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Commerzbank: Pro und Contra!

Veröffentlicht am 12.08.2018, 14:40
Aktualisiert 12.08.2018, 15:01
© Reuters.  Commerzbank: Pro und Contra!
DBKGn
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Dass die Commerzbank-Aktie am Freitag schwächer notierte, war wohl dem schwachen Gesamtmarkt zu „verdanken“. Doch warum liegt die Commerzbank-Aktie auch auf 3-Monats-Sicht mit rund 19% im Minus – das Unternehmen hatte doch ganz gute Zahlen veröffentlicht, oder? Hier der Blick auf die Halbjahreszahlen. Die Eckdaten sind ja bekannt: Seit Dienstag ist öffentlich, dass bei der Commerzbank (DE:CBKG) im 1. Halbjahr 2018 das operative Ergebnis auf 689 Mio. Euro gestiegen ist (entsprechender Vorjahreswert: 505 Mio. Euro). Das Ergebnis pro Aktie legte einen beeindruckenden Turnaround hin: Nach -0,33 Euro im 1. Halbjahr 2017 auf +0,43 Euro im 1. Halbjahr 2018. Das kann sich wirklich sehen lassen. Auch die Bilanzsumme erhöhte sich, und zwar von 452,5 Mrd. Euro zum Jahresende 2017 auf 487,5 Mrd. Euro zum 30. Juni 2018.

Freut mich übrigens aus Sicht der deutschen Steuerzahler(innen), denn so besteht eine Möglichkeit, dass der deutsche Staat bzw. der Finanzmarktstabilisierungsfonds doch noch einen Teil der bei der Commerzbank eingesetzten Gelder wiedersieht (ich beziehe mich dabei auf die Teilverstaatlichung im Jahr 2009).

Doch beim Blick auf die Halbjahreszahlen finden sich im hinteren Teil der entsprechenden PDF auch einige nicht so schöne Dinge. Beispiel S. 100 von 114, da finden sich Angaben zur Entwicklung des harten Kernkapitals (sogenanntes „CET 1“). Lag dieser Betrag „Phase in“ per Ende 2017 bei 25,607 Mrd. Euro, so waren es per 30.6.2018 ebenfalls „Phase in“ nur noch 22,818 Mrd. Euro. Und hier gilt tendenziell: Je höher, desto besser. Das war aber ein deutlicher Rückgang. In Prozenten gab es da entsprechend für die beiden genannten Stichtage einen Rückgang von 14,9% auf 13,0% (= Harte Kernkapitalquote oder wie es heutzutage auf Deutsch heißt „CET 1-Ratio“).

Auf S. 91 und 92 finden sich übrigens Angaben zu Rechtsstreitigkeiten, aus denen der Commerzbank Risiken erwachsen. Dies ist natürlich schwer einzuschätzen (bzw. für mich unmöglich), wie da die jeweiligen Aussichten sind bzw. was für mögliche Zahlungen von der Commerzbank geleistet werden müssen. Laut Commerzbank wurden jedenfalls dafür Rückstellungen in Höhe von 305 Mio. Euro gebildet. Das spricht dafür, dass die bestehenden Rechtsstreitigkeiten nicht so ein Ausmaß angenommen haben wie bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn). Dennoch, wer weiß schon, wie diese Rechtsstreitigkeiten ausgehen werden.

Im Hinblick auf klassische Kennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis und die Dividendenrendite sehe ich die Commerzbank-Aktie derzeit nicht als klaren Kauf. Was ich aber ganz interessant finde, ist der NAV (sogenannter Net Asset Value) – den die Commerzbank per 30.6.2018 mit 21,14 Euro angibt, was erheblich über dem aktuellen Kurs liegt. Unter dem Aspekt könnte die Aktie noch signifikant zulegen, um sich dem NAV anzunähern. Oder ist der Wert von bestimmten Assets zu hoch angesetzt? Dann möchte ich noch an die harte Kernkapitalquote erinnern – die sollte für meinen Geschmack eher steigen als weiter fallen. Insgesamt also kein klares Fazit aus meiner Sicht für die Commerzbank-Aktie in der derzeitigen Situation.

Klarstellung

Und auch hier gilt: Dies ist meine rein subjektive Einschätzung und keine Aufforderung an Sie, diese Aktie zu verkaufen oder zu kaufen. Betrachten Sie meine Zeilen als Gedankenanstoß, nicht mehr und nicht weniger. Es geht um Ihr Geld – verantwortlich dafür sind Sie ganz alleine.

Zum Autor

Michael Vaupel, Diplom-Volkswirt und Historiker (M.A.), Autor mehrerer Fachbücher. Seine Einstellung: „Gewinn um jeden Preis verachte ich. Natürlich möchte ich Gewinner-Investments und profitable Trades empfehlen. Doch keineswegs solche, welche die Umwelt oder die Gemeinschaft schädigen.“ Sein Finanzblog ist lesenswert: www.ethische-rendite.de

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Ein Beitrag von Michael Vaupel.

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