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Conti liest Management die Leviten - Vorstand fordert Ehrlichkeit

Veröffentlicht am 05.09.2018, 16:21
Aktualisiert 05.09.2018, 16:30
© Reuters. Logo of German tyre company Continental is pictured at the headquarters in Hanover
CONG
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Hamburg (Reuters) - Der Autozulieferer Continental (DE:CONG) nimmt nach der jüngsten Gewinnwarnung das Management weltweit in die Pflicht und fordert stärkere Anstrengungen.

© Reuters. Logo of German tyre company Continental is pictured at the headquarters in Hanover

Durch die Herabsetzung der Rendite-Ziele sei viel Vertrauen verspielt worden, schreibt der Vorstand in einem Brief, der nach Angaben des Dax-Konzerns an mehr als 400 Top-Führungskräfte ging. "Unsere derzeitige geschäftliche Situation ist sehr ernst", heißt es in dem Schreiben, das der Nachrichtenagentur Reuters am Mittwoch vorlag. Darin kündigt der Vorstand auch personelle Änderungen im Management an. "Unsere Stakeholder äußern ihre Zweifel an unserer operativen Leistungsfähigkeit, unserem Kostenbewusstsein und unserer Fähigkeit, zuverlässige Prognosen zu stellen." Als erste hatte die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" darüber berichtet. Conti hatte Ende August wegen gestiegener Kosten und geringerer Umsatzerwartungen zum zweiten Mal binnen weniger Monate seine Ziele korrigiert und damit die Aktie auf Talfahrt geschickt.

In dem Brief betont die Konzernspitze, die allermeisten Geschäftsbereiche arbeiteten sorgfältig, erfolgreich und hielten ihre Versprechen ein. Bei etwa einem Dutzend Business Units laufe es jedoch zum Teil schon seit längerer Zeit anders. Sie erreichten wiederholt ihre selbst gesteckten Ziele nicht. "Sie gestalten ihre Zukunft nicht, sondern überlassen den Wettbewerbern die Gestaltung ihrer Märkte." Unter dem Vertrauens- und Wertverlust leide die gesamte Organisation. "Auf diesem falschen Gleis fahren wir keinen Meter weiter", heißt es in dem Schreiben. "Dieser Zug stoppt genau hier und jetzt!"

Konkrete Bereiche nannte der Vorstand nicht. Ein Sprecher sagte, sowohl das Automobilgeschäft als auch die Gummisparte sei betroffen. In dem Brief heißt es weiter, der Vorstand habe beschlossen, mit sofortiger Wirkung bestimmte Konsequenzen aus den jüngsten Bilanzen zu ziehen. Neben personellen Änderungen und Wachstumsprogrammen sollten Bereiche, die ihre Ziele wiederholt verfehlt hätten, externe Unterstützung erhalten. Die gute Nachricht sei, dass die meisten Probleme selbst verursacht seien und es der Konzern daher selbst in der Hand habe, diese zu lösen. "Wir erwarten von keinem ein Wunder. Aber wir erwarten im höchsten Maße persönlichen Einsatz, Sorgfalt, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit in jeder Hinsicht."

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