München (Reuters) - Der Kodex für gute Unternehmensführung in Deutschland soll künftig verbindlichere Vorgaben für Vorstandsgehälter und die Wahl von Aufsichtsräten machen.
Der Vorsitzende der Corporate-Governance-Kommission, Rolf Nonnenmacher, stellte am Dienstag den komplett überarbeiteten Kodex vor. Er wolle ihm damit wieder mehr Relevanz geben, sagte der ehemalige KPMG-Deutschland-Chef. Zuletzt hatten sich die börsennotierten Unternehmen mehr an den Vorgaben von internationalen Investoren und Stimmrechtsberatern orientiert. "Ziel der Kodexreform ist es, dass der Kodex wieder stärker den Anspruch erfüllt, Standards zu setzen, auf die es aus der Sicht möglichst vieler Stakeholder ankommt."
Der vor 16 Jahren eingeführte Corporate-Governance-Kodex war seither zwölfmal überarbeitet worden. Die dafür zuständige Expertenkommission wird vom Bundesjustizministerium berufen. In der neuen Fassung, die im April 2019 in Kraft treten soll, ist der Kodex um ein Drittel kürzer geworden.
Neu gefasst wurden die Empfehlungen für Vorstandsgehälter. Die Unternehmen sollen klar und verständlich erklären, wie viel ihre Manager für welche Leistungen bekommen - und dabei auf die "gesellschaftliche Akzeptanz" der Gehälter achten. Strenger fasst der Kodex die Regeln für Aufsichtsratsmitglieder: Aktive Manager sollen bei konzernfremden Unternehmen nebenbei maximal zwei Mandate übernahmen, die Position eines Aufsichtsratschefs verträgt sich demnach gar nicht einem Managerposten. Zudem sollen die Aktionärsvertreter in Aufsichtsräten nur noch für drei statt für fünf Jahre gewählt werden. OLDEBUS Reuters Germany Online Report Company News 20181106T093321+0000