Investing.com - Den Analysten der Credit Suisse (SIX:CSGN) zufolge ist der Bankensektor so preiswert wie kein anderer auf dem Aktienmarkt. Sie gründen ihre Einschätzung auf ihr Bewertungsmodell, das sich aus der Entwicklung der Anleiherenditen, der Einkaufsmanagerindizes und des Euro speist.
"Auf der Grundlage unseres Drei-Faktoren-Modells gelten Banken als bis zu 38 Prozent zu günstig, und wenn wir ein Standard-Vier-Faktoren-Modell für den Gesamtmarkt zugrunde legen, dann erweist sich dieser Sektor als der günstigste auf dem Markt", hieß es in einer Kundenmitteilung.
Bankaktien entwickelten sich deutlich schlechter als andere nicht-bankbezogene Zykliker (NYSE:XLY) aus dem Finanzbereich. Letztere preisen zum Beispiel einen Einkaufsmanagerindex im Bereich der 60-Punkte-Marke ein, berichteten die Marktanalysten. Eine derartige Entwicklung wäre für Banken ausgesprochen positiv und böte Spielraum für höhere Zinsen.
Dass die Inflationserwartungen und die Realzinsen weiter steigen werden, damit rechnet die Credit Suisse felsenfest. Nach Angaben der Schweizer Bank kann ein Zinsanstieg von nur einem Prozent den Gewinn der Banken um 15 Prozent steigern.
Ende 2024 sehen die Analysten trotz der aktuellen Unsicherheiten in Bezug auf den Ukraine-Krieg und die Pandemie ein Zinsniveau in Europa von 1,5 Prozent. Zur Begründung wird das "augenscheinliche Risiko" eines weiteren Anstiegs der Inflation wegen eines möglichen höheren Lohnniveaus angeführt. Am Markt selbst sei ein Zinsniveau von einem Prozent bereits eingepreist, erklären die Credit Suisse-Analysten.
Eine Zinserhöhung seitens der EZB halten die Experten für realistisch, solange das europäische BIP nicht unter ein Prozent fällt, einem Szenario, das sie derzeit für kaum möglich erachten.
Jetzt auf Bankaktien (NASDAQ:KBWB) zu setzen, könnte nach Einschätzung der Credit Suisse zudem zur Portfolio-Diversifizierung beitragen. Außerdem habe sich die Korrelation zwischen Anleihen und Aktien ins Positive gedreht. Das heißt, die Aktienkurse steigen im Gleichschritt mit den Anleiherenditen.
Die Erfahrung aus der Vergangenheit zeigt jedoch, dass die Aktienkurse im Einklang mit den Anleiherenditen steigen werden, bis die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen über die 3,5-Prozent-Marke steigt.
Zu ihren Favoriten zählt die Credit Suisse die Titel der britischen Lloyds-Bank (LON:LLOY), die auf 12-Monats-Sicht um 22,5 Prozent gestiegen sind und eine Dividendenrendite von derzeit fast 4 Prozent abwerfen. Basierend auf den Modellen von InvestingPro bietet die Aktie auf Sicht der nächsten zwölf Monate ein Kurspotenzial von 43 Prozent auf 3,69 Dollar, ausgehend von derzeit 2,58 Dollar.
Ebenfalls auf der Empfehlungsliste der Credit Suisse steht die Schweizer Großbank UBS (SIX:UBSG). Mit einer Performance von 20,38 Prozent in den letzten zwölf Monaten hat sich die Aktie ähnlich gut entwickelt wie Lloyds (LON:LLOY), bringt aber nur eine Dividendenrendite von 1,31 Prozent auf die Waage. InvestingPro schätzt den fairen Wert der UBS-Aktie auf 22,65 Dollar, das entspricht einem Ertragspotenzial von 19,1 Prozent.
Auch die BNP Paribas (DE:BNPP) (PA:BNPP) ist nach Ansicht der Credit Suisse eine Überlegung wert. Mit 6,85 Prozent bietet die französische Großbank derzeit eine deutlich höhere Dividendenrendite als die Credit Suisse oder Lloyds. Die BNP-Aktie hat in den letzten zwölf Monaten um 5,7 Prozent zugelegt. Bei einem aktuellen Kurs von 52,28 Euro verfügt die Aktie über ein Kurssteigerungspotenzial von 28,15 Prozent auf 67,16 Euro. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse von InvestingPro.
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