von Robert Zach
Investing.com - Der DAX kann sich am Mittwoch in der Gewinnzone behaupten. In den vergangenen Tagen war der deutsche Leitindex aufgrund von Ängsten vor einer scharfen Rezession als Folge der Drosselung der Gaslieferungen aus Russland massiv unter Druck geraten und sogar auf ein neues Jahrestief abgesackt. Die kleine Verschnaufpause zur Wochenmitte hat die Anleger nun aufatmen lassen. Fraglich ist jedoch, wie lange die Erholung anhalten wird.
Bis 12:54 Uhr MEZ stieg der DAX um 1,42 Prozent auf 12.577 Punkte. Der deutsche Leitindex markierte sein Tageshoch bei 12.668,25 Punkten und sein Tief bei 12.507,41 Punkten.
Nach wie vor sorgen sich die Marktteilnehmer um die hohe Inflation in der Eurozone, die ein Eingreifen der Europäischen Zentralbank (EZB) erfordert. Die nächste Zinsentscheidung findet am 21. Juli statt. Der Markt rechnet mit einer Anhebung der Leitzinsen um 25 Basispunkte. Auf diesen Termin hatten sich die EZB-Zentralbanker auch schon bei der letzten Sitzung festgelegt. Insofern richten die Anleger ihr Augenmerk vor allem auf die Zeit danach. Denn ein zweiter Zinsschritt um 25 Basispunkte im September gilt angesichts der sich abzeichnenden Rezession nicht als ausgemacht.
Für Bewegung im DAX könnte am Abend noch die Bekanntgabe des Protokolls der letzten Fed-Sitzung sorgen. Hiervon erhoffen sich die Marktteilnehmer einen Hinweis auf den künftigen Straffungskurs der Fed. Auch die US-Wirtschaft steht vor immer größeren Herausforderungen. Erst gestern gab es ein handfestes Rezessionssignal, als die zweijährige Rendite über die der zehnjährigen stieg. Außerdem kehrte sich die Renditekurve der fünf- und zehnjährigen Staatsanleihen um. Das sind beides Signale für eine drohende Rezession.
Unter den DAX-Einzelwerten waren HelloFresh (ETR:HFGG) (+5,20 Prozent) und Zalando (ETR:ZALG) (+5,80 Prozent) gefragt. Auch die Aktien von Infineon (ETR:IFXGn) und SAP (ETR:SAPG) legten deutlich zu.
Dagegen standen die Aktien von Adidas (ETR:ADSGN) (-3,41 Prozent), E.ON (ETR:EONGn) (-1,16 Prozent) und Deutsche Bank (ETR:DBKGn) (-0,27 Prozent) unter Druck.
Der Euro setzte seine Talfahrt fort und fiel gegenüber dem US-Dollar auf ein neues Mehrjahrestief. Zuletzt verlor die Gemeinschaftswährung 0,65 Prozent.
Der Goldpreis konnte sich nach seinem gestrigen Absturz etwas stabilisieren und verlor nur 4 Dollar auf 1.760 Dollar.