Von Peter Nurse
Investing.com -- Den europäischen Börsen droht ein etwas schwächerer Start in den neuen Handelstag. Grund dafür ist die Zurückhaltung der Investoren im Vorfeld der mit Spannung erwarteten Inflationszahlen aus den USA, die heute Nachmittag auf der Agenda stehen.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland 0,2% tiefer, der CAC 40 Future in Frankreich fiel um 0,2% und der FTSE 100 Future in Großbritannien sank um 0,5%.
Der Zeitpunkt, an dem die Zentralbanken beschließen, ihre Stimulus-Maßnahmen zurückzufahren, spielt für die Stimmung an den Märkten eine entscheidende Rolle, und zwar nirgendwo so sehr wie in den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt und dem wichtigsten Wachstumsmotor.
Einer der Schlüsselfaktoren für eine mögliche Rücknahme der außerordentlichen Stützungsmaßnahmen ist die steigende Inflation, die im August auf Jahresbasis um 8,3 % angestiegen ist. Die Augen richten sich daher auf die Veröffentlichung der US-amerikanischen Verbraucherpreise, deren jährliche Inflationsrate von 4,3 % im Juli leicht auf 4,2 % gesunken sein dürfte. Die Daten kommen im Vorfeld einer wichtigen Sitzung der Federal Reserve am 21. und 22. September.
Die Europäische Zentralbank beschloss in der vergangenen Woche, ihre Anleihekäufe im vierten Quartal zu drosseln, und begründete dies mit der gestiegenen Inflation. Am Montag erklärte die EZB-Politikerin Isabel Schnabel, dass die Zentralbank der Europäischen Union zum Handeln bereit sei, falls die Inflation nicht schon im nächsten Jahr zurückgehen sollte.
Erwähnenswert ist außerdem, dass die Zahl der Antragsteller auf Arbeitslosenhilfe in Großbritannien im August um 58.600 gesunken ist. Gegenüber dem Rückgang um 7.800 im Vormonat stellt dies eine deutliche Verbesserung dar, obwohl die Arbeitslosenquote weiterhin konstant bei 4,6 % liegt.
Unternehmensseitig rückt JD Sports (NASDAQ:JD) (LON:JD) mit seinen Zwischenergebnissen in den Fokus, während der Online-Supermarkt Ocado (LON:OCDO) ein Handelsupdate gibt. Das Hauptaugenmerk wird jedoch auf Apples (NASDAQ:AAPL) virtuellem Sonderevent zum Start in einen heißen Produkt-Herbst liegen, auf dem der Tech-Konzern das Phone 13 zusammen mit anderen Produkten vorstellt.
Die Rohölpreise legten am Dienstag zu und bauten damit ihre jüngsten Gewinne weiter aus. Erneut bedrohe ein Sturm die Produktion in der ölreichen US-Golfregion, die sich noch immer von den Schäden erholen muss, die der Hurrikan Ida vor zwei Wochen verursacht hat.
Die Offshore-Ölplattformen mussten bereits am Montag evakuiert werden, als sich der Tropensturm Nicholas zu einem Hurrikan weiterentwickelte, woraufhin Präsident Joe Biden den Notstand für Louisiana ausrief.
Mehr als 40 % der Öl- und Gasproduktion im US-Golf waren nach Angaben der Offshore-Regulierungsbehörde Bureau of Safety and Environmental Enforcement noch vor der Ankunft von Nicholas offline.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte US-Rohöl 0,7 % höher auf 70,98 Dollar pro Barrel, während der Brent-Kontrakt um 0,7 % auf 74,03 Dollar anstieg. Beide Benchmarks bewegen sich in der Nähe ihrer höchsten Niveaus seit Anfang August, die sie gestern erreicht hatten.
Gold-Futures verbilligten sich um 0,1% auf 1.793,55 Dollar je Unze und der EUR/USD notierte konstant bei 1,1809 Dollar.
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