Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Aktienmärkte dürften am Freitag im Plus eröffnen, unterstützt von Kursgewinnen in Asien aufgrund von Berichten, wonach der angeschlagene Immobilienkonzern China Evergrande offenbar die fälligen Zinsen für eine Dollar-Anleihe pünktlich bezahlt hat und somit eine formelle Zahlungsunfähigkeit vermeiden konnte.
Gegen 08.10 Uhr MEZ notierte der DAX Future in Deutschland weitgehend unverändert, der CAC 40 Future in Frankreich stieg um 0,5% und der FTSE 100 Future in Großbritannien legte um 0,3% zu.
Die China Evergrande Group (HK:3333) hat laut einem Reuters-Bericht am Donnerstag Zinszahlungen in Höhe von 83,5 Millionen Dollar auf ein Treuhandkonto bei der Citibank (NYSE:C) überwiesen. Damit kann das hoch verschuldete Unternehmen allen Anleihegläubigern noch vor Ablauf der 30-tägigen Nachfrist am 23. Oktober die Zinsen zahlen.
In Europa ist der Einzelhandelsumsatz in Großbritannien im September um 0,2 % gegenüber dem Vormonat und um 1,3 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Das war schwächer als erwartet. Gleichzeitig stieg die Zahl der Covid-Infektionen in Großbritannien an, auch die Zahl der Hospitalisierungen und Todesfälle nahm leicht zu.
Ebenfalls von Interesse sind am Freitag die Daten zum Einkaufsmanagerindex für Oktober aus Deutschland, Frankreich, dem Vereinigten Königreich und der Europäischen Union.
Im Unternehmensbereich steht Renault (PA:RENA) im Rampenlicht, nachdem der französische Automobilriese eine Warnung herausgegeben hat, dass seine Produktionsverluste im Jahr 2021 aufgrund eines weltweiten Mangels an Halbleiterchips weitaus größer ausfallen werden als bisher angenommen.
Ein Beleg für die Schwierigkeiten, mit denen der Halbleitersektor konfrontiert ist, lieferte das US-Unternehmen Intel (NASDAQ:INTC) am späten Donnerstag, als es einen schwächer als erwarteten Umsatzbericht veröffentlichte und einen branchenweiten Mangel an Chips als Grund für den Umsatzrückgang angab.
Auf der anderen Seite stiegen die Umsätze von Remy Cointreau (PA:RCOP) im zweiten Quartal um 23,7 % stärker als erwartet, was auf die hohe Nachfrage nach seinem Premium-Cognac in den Vereinigten Staaten, China und Europa zurückzuführen ist.
Am Donnerstagabend meldete L'Oreal (PA:OREP) für das dritte Quartal ein unerwartet starkes Umsatzwachstum. Der weltgrößte Kosmetikkonzern profitierte dabei von der anhaltend starken Nachfrage chinesischer Verbraucher.