Von Peter Nurse
Investing.com - Die europäischen Börsen dürften am Mittwoch ohne klare Richtung in den Handel gehen. Schwache chinesische Daten geben Anlass zur Sorge um die globale wirtschaftliche Erholung.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierte DAX Future in Deutschland konstant 15.665 Punkten, während der CAC 40 Future in Frankreich um 0,5% fiel und FTSE 100 Future in Großbritannien um 0,6% nachgab.
Eine ganze Reihe von Wirtschaftsdaten aus China deutete am Mittwoch darauf hin, dass die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt und der wichtigste Wachstumsmotor der Region im August aufgrund von Covid-19-Ausbrüchen und Lieferunterbrechungen ins Stocken geriet.
Die Einzelhandelsumsätze stiegen um 2,5 % im Jahresvergleich. Gegenüber dem Wachstum von 8,5 % im Juli stellt dies einen deutlichen Rückgang dar und ist das langsamste Tempo seit August 2020, während die Industrieproduktion um 5,3 % im Jahresvergleich wuchs und damit so langsam wie seit Juli 2020 nicht mehr.
Die Datenflut setzte sich am Mittwoch in Europa fort: Die britischen Verbraucherpreise zogen im August im Jahresvergleich auf 3,2 % an, nach 2,0 % im Juli. Das erhöht den Druck auf die Bank of England, ein Zurückfahren ihrer geldpolitischen Stimulus-Maßnahmen in Betracht zu ziehen.
Im weiteren Tagesverlauf stehen außerdem die Inflationszahlen für August aus Frankreich und Italien sowie die Zahlen zur Industrieproduktion der Eurozone für Juli an.
All dies folgt auf die Veröffentlichung eines geringer als erwartet ausgefallenen Anstiegs der US-Inflation für den Berichtsmonat August am Dienstag, was die Unsicherheit über den Tapering-Zeitpunkt der Wertpapierkäufe durch die Fed erhöht.
In Europa dürfte am Mittwoch der Einzelhandelssektor im Mittelpunkt stehen, denn H&M (ST:HMb) und Inditex (MC:ITX) legen ihre aktuellen Quartalsergebnisse vor.
Die Rohölpreise legten am Mittwoch zu, begünstigt durch einen unerwartet großen Abbau der US-Rohöllagerbestände in Verbindung mit der Erwartung einer deutlichen Nachfragebelebung, da die Länder den jüngsten Covid-19-Ausbruch in den Griff bekommen.
Die am späten Dienstag veröffentlichten Daten des American Petroleum Institute zur Rohölversorgung zeigten einen kräftigen Abbau der Bestände um 5,4 Millionen Barrel in der vergangenen Woche, nachdem der Hurrikan Ida zahlreiche Raffinerien und Offshore-Bohrungen stillgelegt hatte.
Die Anleger warten nun auf die Rohöllagerbestandsdaten der U.S. Energy Information Administration, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden.
Darüber hinaus prognostizierte die Internationale Energieagentur am Dienstag, dass die Auslieferung von Covid-19-Impfstoffen einen wirtschaftlichen Aufschwung auslösen könnte, der im nächsten Monat zu einem sprunghaften Anstieg der Nachfrage um 1,6 Millionen Barrel pro Tag führen und bis zum Jahresende anhalten würde.
Gegen 08.05 Uhr MEZ notierten die US-Rohöl-Futures 0,7% höher bei 70,98 Dollar pro Barrel und der Brent-Kontrakt stieg um 0,7% auf 74,13 Dollar.
Für die Gold-Futures ging es um 0,2% auf 1.803,95 Dollar nach unten, während der EUR/USD um 0,1% höher bei 1,1807 gehandelt wurde.
Hinweis: Hier geht es zur Seite mit den Futures-Kursen, hier zum DAX-Chart, hier zur technischen DAX-Übersichtsseite und hier zu den DAX-Einzelwerten. Die wichtigsten Wirtschaftsereignisse des Tages finden Sie in unserem Wirtschaftskalender.