Investing.com - Der Dax wird vorbörslich höher taxiert, nachdem Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier erneut eine Steuersenkung ins Spiel gebracht hat und EU-Chefunterhändler Barnier sagte, ein Brexit-Deal in dieser Woche sei immer noch möglich. Ganz klar im Fokus der Anleger stehen heute der ZEW-Index und der inoffizielle Beginn der US-Berichtssaison. Freilich spielen auch weiterhin die Entwicklungen rund um den Handelskrieg eine wichtige Rolle, wo es auf dem vom "Economic Daily" betrieben Social Media Account "Taoran Notes" heißt, dass China und die USA im Wesentlichen die "gleiche Auffassung" über den Fortschritt der Handelsgespräche teilen.
Der Terminkontrakt des deutschen Leitindex (Dax-Future) wird gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn in Frankfurt 0,72 Prozent im Plus bei 12.557 Zählern gehandelt. Am Montag schloss der Dax 0,20 Prozent tiefer auf 12.486 Punkten.
Für den Euro Stoxx 50-Future geht es um 0,45 Prozent nach oben. Der französische CAC 40-Future wird 0,35 Prozent höher gehandelt, der spanische IBEX 35-Future verliert 0,09 Prozent.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier sagte am Dienstag in der ARD, dass Deutschland derzeit kein Konjunkturprogramm brauche, aber man müsse bereit sein, die Steuern zu senken. Vor allem der Mittelstand müsse entlastet werden, forderte der CDU-Politiker. "Deshalb müssen wir die Körperschaftssteuer reformieren, und wir brauchen einen Steuerdeckel für den Mittelstand, dass es nicht mehr als 25 Prozent am Ende sind, die bezahlt werden."
DAX-Anleger schauen heute in erster Linie auf die Zahlen der ZEW-Umfrage. Volkswirte erwarten bei den Konjunkturerwartungen eine Eintrübung von -22,5 auf -27 Punkte. Die Einschätzung der aktuellen Lage wird bei -26 Punkten gesehen.
Im Fokus steht auch der inoffizielle Beginn der US-Berichtssaison. Vor US-Börsenbeginn werden JPMorgan (NYSE:JPM) (NYSE:JPM), Goldman Sachs (NYSE:GS) (NYSE:GS), Wells Fargo (NYSE:WFC) (NYSE:WFC) und Citigroup (NYSE:C) (NYSE:C)ihre Bücher öffnen. Die aktuellen Daten von FactSet zeigen, dass die Financials einen Gewinnrückgang von 2,6 Prozent erleiden dürften. Insgesamt erwarten Experten im S&P 500 im dritten Quartal einen Gewinnrückgang von 4,6 Prozent. Analysten dürften während der Berichtssaison vor allem auf die Geschäftsausblicke der Unternehmen achten.
Für Kursbewegung könnten auch die Konjunkturprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) sorgen, die heute um 15 Uhr veröffentlicht werden. Die neue IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hatte bereits angekündigt, dass der IWF seine Konjunkturprognosen senken werde.
Diesmal seien größere globale Wachstumsherabstufungen zu erwarten, sagte Jim Reid, Research Stratege bei der Deutschen Bank (DE:DBKGn), in einer Morgennotiz.
In Sachen Handelskrieg sagte China gestern, dass es ein weiteres Treffen will, bevor es den Phase Eins Deal mit den USA unterzeichnet. Das Reich der Mitte forderte einem Bloomberg-Bericht zufolge außerdem eine Aufhebung der Zölle Mitte Dezember.
In einem Interview mit CNBC verbreitete der US-Finanzminister Zuversicht und sprach von großen Fortschritten bei den Handelsverhandlungen. "Wir haben eine grundlegende Vereinbarung, die noch zu dokumentieren ist", sagte er. Falls jedoch keine Einigung zwischen den Ländern erzielt werde, so Mnuchin, werden die Zölle am 15. Dezember in Kraft treten. Er erwartet aber einen Deal.
In dieser Woche sollen noch Telefongespräche auf Stellvertreter-Ebene stattfinden, gefolgt von weiteren Gesprächen zwischen Mnuchin, Lighthizer und Liu He nächste Woche, sagte der US-Finanzminister.