Investing.com - Nachdem der DAX am Freitag leicht tiefer schloss, bewegt er sich zum Wochenauftakt im vorbörslichen Handel kaum. Für den DAX-Future geht es gut eine halbe Stunde vor Handelsbeginn in Frankfurt 32 Punkte nach unten auf 13.481 Zähler. Im Mittelpunkt des Interesses steht weiterhin das Coronavirus und dessen Folgewirkungen auf die Weltwirtschaft.
Für den Euro Stoxx 50-Future geht es um 0,16 Prozent nach oben. Der französische CAC 40-Future wird 0,17 Prozent tiefer gehandelt, der spanische IBEX 35-Future verliert 0,12 Prozent.
Die Zahl der Todesopfer durch die tödliche neuartige Krankheit hat die der Sars-Pandemie überstiegen. In China sei laut den Gesundheitsbehörden die Zahl der Toten um 89 auf nun 908 gestiegen. Mehr als 40.000 Menschen sind mit dem Coronavirus infiziert. Allerdings gibt es Anzeichen dafür, dass der Gipfel der Neuinfektionen Mitte bis Ende Februar erreicht wird, sagte Dr. Adam Kucharski von der London School of Hygiene & Tropical Medicine gegenüber Bloomberg.
Inzwischen hat China mehr als 4,5 Milliarden Dollar zur Bekämpfung des Coronavirus ausgegeben, wie Finanzminister Liu Kun am Sonntag mitteilte. Man werde auch weiterhin günstige fiskalpolitische Rahmenbedingungen anbieten, erklärte er.
Tesla (NASDAQ:TSLA) soll heute seine Produktion in Shanghai wieder hochfahren. Auch der Apple-Zulieferer Foxconn (TW:2354) soll Insidern zufolge die Produktion teilweise wieder aufnehmen. Samsung (KS:005930) plant am 17. Februar mit der Produktionsaufnahme in seiner TV-Fabrik im chinesischen Tianjin. Das berichtete Reuters.
Für die Marktteilnehmer bleibt weiterhin die Frage auf der Tagesordnung, wie sich das Coronavirus auf die Konjunktur in China und weltweit auswirken wird.
Goldman Sachs (NYSE:GS) sagte, die Auswirkungen der Krankheit würden das globale BIP im ersten Quartal um bis zu 2% senken. "Die kurzfristigen Folgen wiegen ziemlich schwer", sagte Goldman Sachs. "Was 2020 insgesamt passiert, hängt davon ab, wie schnell die Epidemie unter Kontrolle gebracht wird."
Ansonsten dürfte es heute ein eher ruhiger Handelstag werden. Morgen gehen die Blicke auf die Anhörung von Fed-Chef Jerome Powell vor dem US-Senat. Die Frage wird sein, ob die US-Notenbank mit einer Zinssenkung auf die gestiegenen Risiken durch das Coronavirus reagieren wird.
"Der neue Ausbruch des Coronavirus im Ausland hat einige neue Risiken für das kurzfristige externe Wachstum mit sich gebracht, aber es gibt derzeit kaum einen offensichtlichen Grund für geldpolitische Entscheidungsträger, über Zinssenkungen nachzudenken, und wir gehen weiterhin davon aus, dass die Fed in 2020 an der Seitenlinie bleibt", schrieb die RBC in einer Notiz.
Unterdessen hat US-Präsident Donald Trump am Wochenende die Strafzölle auf Stahl und Aluminiumimporte weltweit auf 25 bzw. 10 Prozent erhöht. Damit könnte der Handelskrieg in den nächsten Wochen wieder stärker in den Fokus der Investoren rücken.
Argentinien, Australien, Brasilien, Kanada, Mexiko und Südkorea sind von den zusätzlichen Zöllen auf Stahlerzeugnisse befreit, während Argentinien, Australien, Kanada und Mexiko von den Zusatzabgaben auf Aluminiumerzeugnisse befreit sind.
Ansonsten rückt allmählich auch in Deutschland die Berichtssaison in den Fokus. So werden in dieser unter anderem TUI (DE:TUIGn), HOCHTIEF, Daimler (DE:DAIGn), Metro (DE:CEC1_p), Bayer (DE:BAYGN), ThyssenKrupp (DE:TKAG), Commerzbank (DE:CBKG) und Wirecard (DE:WDIG) ihre Quartalsergebnisse veröffentlichen.
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