Ralf Anders: Temenos Group Das Schweizer Fintech-Unternehmen Temenos Group (WKN: 676682) erlebte mit seiner innovativen Bankensoftware einen kometenhaften Aufstieg bis August 2018. Seither läuft der Aktienkurs eher seitwärts. Das Management hatte zunehmend Probleme, die Organisation an die neue Größe anzupassen und effektiv zu führen. Trotzdem wurden ausgezeichnete Q4-Zahlen vorgelegt. Herausragend dabei: Ein Wachstum von über 200 % bei den cloudbasierten wiederkehrenden Umsätzen.
Der neue Schwung könnte anhalten: Max Chuard übernahm im Frühjahr 2019 den Chefposten und Colin Jarrett wurde zum Cloud-Vorstand befördert. Ein deutliches Ausrufezeichen setzten die beiden bereits im Herbst, als die Übernahme von Kony abgeschlossen wurde. Mit Kony wird die US-Präsenz deutlich ausgebaut und deren Quantum-Software gehört zu den führenden Low-Code-Plattformen, spezialisiert auf mobile Apps für Finanzdienstleister.
Das hat Transformationspotenzial!
Ralf Anders besitzt keine Aktien von Temenos.
Caio Reimertshofer: trivago Der Metasearcher trivago (WKN: A2DH0T) steckt aktuell in einer Umbruchsituation. Ein langsam wachsender Markt sowie ein zunehmender Konkurrenzdruck machen dem Onlineunternehmen momentan zu schaffen.
Auch die Umsätze sind – trotz gestiegener Profitabilität – rückläufig, und das Management möchte dieses Jahr einen Strategiewechsel einleiten. Dazu werden einige Hebel in Bewegung gesetzt, weshalb es gerade jetzt interessant sein könnte, die trivago-Aktie etwas näher zu beäugen.
Sollte trivago seinen Marketing-Mix erfolgreich anpassen und in den kommenden Monaten verbesserte Kennzahlen liefern können, könnte hier möglicherweise ein Turnaround-Kandidat lauern.
Caio Reimertshofer besitzt keine Aktien von trivago.
Stefan Naerger: Nvidia (NASDAQ:NVDA) Die Nvidia (WKN: 918422)-Aktie kann sich auf einen starken März gefasst machen. Weil die Kryptowährungen neue Rechenpower brauchen? Vielleicht auch das! Diesmal könnte allerdings die frisch aus der Betaphase entlassene Streaming-Plattform Geforce Now alle Dämme brechen.
In der Medienwelt ist die Gaming-Branche das letzte Gallierdorf, das noch immer nicht im Netflix (NASDAQ:NFLX)-Zeitalter angekommen ist. Das könnte sich jetzt ändern! Denn im Gegensatz zur kürzlich von Alphabet (NASDAQ:GOOGL) gestarteten Streaming-Plattform Stadia können die Nutzer von Nvidia Geforce Now ihre bereits vorhandenen Spielebibliotheken mit auf die Streaming-Plattform rüberziehen. Wenn das die Hardcore-Gamer nicht hinter dem Ofen hervorlockt, was dann?
Stefan Naerger besitzt keine Aktien von Nvidia, Netflix oder Alphabet.
Florian Hainzl: ServiceNow Im März möchte ich mich intensiver mit dem Unternehmen ServiceNow (WKN: A1JX4P) beschäftigen. Das Unternehmen wird seit November 2019 von Bill McDermott, dem ehemaligen CEO von SAP (DE:SAPG) geführt. Und ähnlich wie bei SAP möchte er die Umsätze durch die Cloud-Anwendungen des Unternehmens in den nächsten Jahren mächtig ankurbeln.
Mit der Software des Unternehmens ist es möglich, digitale Prozesse zu gestalten und zu automatisieren. Dafür werden die Systeme von SAP und den anderen Big Playern der Branche über Schnittstellen verbunden. Im amerikanischen Markt kommt das Konzept bereits sehr gut an. So verwenden bereits 80 % der Fortune-500-Unternehmen die Software. Nun soll der Umsatz von derzeit 3,5 Mrd. US-Dollar kurzfristig auf 10 Mrd. US-Dollar und langfristig auf 20–30 Mrd. US-Dollar gesteigert werden.
Möglich werden soll dieses Ziel durch die globale Verbreitung der Software und der Erweiterung der Anwendungsfälle für weitere Branchen. Das Großartige dabei: Das Unternehmen ist bereits heute profitabel.
Florian besitzt keine Aktien von ServiceNow und SAP.
Vincent Uhr: Allianz (DE:ALVG) In den Zeiten der aktuellen hohen Bewertungen kann eine günstige, moderat wachsende Aktie mit einer soliden Dividendenpolitik ein Segen sein. Ein Grund, weshalb die Allianz (WKN: 840400)-Aktie im Monat März in meinen Augen eine solide Wahl ist.
Im vergangenen Geschäftsjahr 2019 stieg bei dem Münchener Versicherer der Gewinn je Aktie um 8,4 % auf 18,90 Euro. Das vierte Quartal ist hier mit einem Anstieg von 11,3 % sogar überproportional gewesen, das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (Stand: 28.02.2020) beläuft sich hier lediglich auf 10. Was will man mehr?
Natürlich, eine attraktive Dividendenrendite. Die beträgt aktuell fast 5 %. Zudem werden in den kommenden Monaten erneut eigene Anteilscheine im Wert von 1,5 Mrd. Euro zurückgekauft. Ein solider, günstiger, dividendenstarker Mix – meine Top-Aktie für den Monat März.
Vincent besitzt Aktien der Allianz.
Peter Roegner: Ecolab Inc (NYSE:ECL). Das Coronavirus rückt uns immer näher. So schlimm die Ereignisse sind – sie sind auch eine Gelegenheit, nach Unternehmen zu suchen, die von einer Pandemie profitieren können. Eine defensive Aktie ist Ecolab (WKN: 854545).
Ecolab ist ein weltweit führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen im Bereich der industriellen Reinigung und Hygiene, insbesondere auch für das Gesundheitswesen. Diese werden immer benötigt und sind weitgehend durch Regulierungen vorgegeben.
Der größte Teil der Arbeit erfordert eine lokale Präsenz; und um all dies effizient zu tun, sind Größenvorteile erforderlich. Das Unternehmen arbeitet daher mit langfristigen Verträgen, die einen Anbieterwechsel für die Kunden aufwendig und unattraktiv machen. Deswegen sind über 90 % der Einnahmen des Unternehmens wiederkehrend, was das Geschäft sehr gut planbar macht.
Als Folge erzielt der Dividendenaristokrat seit mehr als 20 Jahren ein zweistelliges Wachstum beim Gewinn pro Aktie.
Peter besitzt Aktien von Ecolab.
Christof Welzel: Colgate-Palmolive (NYSE:CL) Das Unternehmen begann bereits im Jahr 1806 mit der Produktion von Seifen und baute über die Zeit sein Konsumgüter-Portfolio immer weiter aus. Heute teilt sich das Geschäft in die zwei Segmente Mund-, Körper- und Haushaltspflege sowie Tiernahrung. Dazu gehören Produkte, wie Zahnpasten, Zahnbürsten, Mundwässer, Seifen, Duschgele, Deodorants, Hautpflegeprodukte, Shampoos, Geschirrspülmittel, Haushaltsreiniger und Weichspüler.
Colgate-Palmolive (WKN: 850667) hat 123 Jahre in Folge über alle Krisen hinweg immer stetig Dividenden ausgeschüttet. Aktuell befindet sich das Unternehmen im 56igsten Jahr aufeinanderfolgender Dividendenerhöhungen! Für 2020 gehen die Schätzungen von einer Ausschüttung in Höhe von 1,80 US-Dollar je Aktie aus, was zu aktuellen Kursen einer Rendite von 2,42 % entspricht (25.02.2020).
Christof Welzel besitzt keine Aktien von Colgate-Palmolive.
Frank Seehawer: LPKF Laser & Electronics Mein Favorit für den Monat März ist die Aktie der LPKF Laser & Electronics (WKN: 645000). Überzeugend wirkt der mittelfristige Ausblick des Unternehmens, welcher im Jahr 2024 einen Umsatz von 360 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge von mehr als 25 % vorsieht.
Gegenüber den vorläufigen Zahlen des Geschäftsjahres 2019 würde dies einer längeren Phase des profitablen Wachstums entsprechen. Erzielt wurde demnach ein Umsatz von 170 Mio. Euro bei einer EBIT-Marge zwischen 12 und 14 %.
Gemessen am Free Cashflow, welcher im Geschäftsjahr 2019 einen Wert von über 40 Mio. Euro erreicht haben soll, würde die Aktie bei einer Marktkapitalisierung von knapp 600 Mio. Euro (Stand: 21.02.2020) gar nicht mehr teuer erscheinen.
Frank Seehawer besitzt keine Aktien von LPKF Laser & Electronics.
Suzanne Frey arbeitet als Führungskraft bei Alphabet und sitzt im Board of Directors von The Motley Fool. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Alphabet (A- und C-Aktien), Netflix und NVIDIA. The Motley Fool besitzt Aktien von ServiceNow, Inc. The Motley Fool empfiehlt Ecolab und Trivago.
Motley Fool Deutschland 2020