Die europäischen Aktienmärkte verzeichneten heute einen leichten Anstieg. Der STOXX 600 Index legte bis 10:32 Uhr mitteleuropäischer Zeit um 0,1% zu, getragen von Gewinnen in defensiven Sektoren wie Versorgern, Gesundheit und Immobilien. Diese Branchen gelten in unsicheren Zeiten traditionell als sichere Häfen für Anleger. Der moderate Aufschwung erfolgt in einem vorsichtigen Marktumfeld, das von Ungewissheit über Chinas künftige Konjunkturmaßnahmen geprägt ist.
Bankaktien konnten sich dem positiven Trend jedoch nicht anschließen und verzeichneten einen Rückgang von etwa 0,9%. Besonders betroffen waren die Aktien der niederländischen ING, die um 3,4% einbrachen, nachdem die Deutsche Bank ihre Empfehlung auf "Halten" herabgestuft hatte. Begründet wurde dies mit der Erwartung, dass 2024 den Höhepunkt für Kapitalrenditen und Aktienrückkäufe der Bank markieren dürfte.
Am Vortag hatte der STOXX 600 ein Zwei-Wochen-Tief erreicht, vor allem aufgrund von Verlusten in Sektoren mit hoher China-Exposition wie Bergbau und Luxusgüter. Anleger zeigten sich enttäuscht über das Ausbleiben neuer Konjunkturimpulse aus Peking.
Der Fokus der Investoren richtet sich nun auf eine für Samstag anberaumte Pressekonferenz des chinesischen Finanzministeriums, die möglicherweise neue Details zu fiskalischen Stimulusplänen liefern könnte. Weitere wichtige Ereignisse stehen bevor, darunter die Veröffentlichung der Protokolle der letzten Fed-Sitzung, US-Inflationsdaten und die Quartalsergebnisse amerikanischer Banken.
Die Federal Reserve hatte im Vormonat die Zinsen um 50 Basispunkte gesenkt. Marktbeobachter rechnen mit zwei weiteren Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte bis Jahresende.
In Europa sprach sich EZB-Ratsmitglied Yannis Stournaras in einem Interview mit der Financial Times für zwei Zinssenkungen in diesem Jahr aus. Sein Kollege Francois Villeroy de Galhau deutete an, dass die EZB "sehr wahrscheinlich" nächste Woche die Zinsen senken wird. Die Markterwartungen spiegeln eine nahezu vollständige Einpreisung einer 25-Basispunkte-Zinssenkung durch die EZB in der kommenden Woche wider, mit einer 94%igen Wahrscheinlichkeit für eine weitere Senkung im Dezember.
Auf Unternehmensebene fielen die Aktien von NYSE:RIO (Rio Tinto) um 0,5%, nachdem der Konzern die Übernahme von Arcadium Lithium für 6,7 Milliarden US-Dollar bekannt gab. Dieser Schritt positioniert Rio Tinto als einen der weltweit führenden Lithiumproduzenten.
Die Aktien von Continental legten hingegen um fast 6% zu, nachdem der deutsche Automobilzulieferer eine verbesserte Profitabilität seines Automobilgeschäfts im dritten Quartal in Aussicht stellte. Auch der deutsche Batteriehersteller Varta verzeichnete einen Kurssprung von rund 22%, nachdem bekannt wurde, dass Porsche AG in dessen Geschäftsbereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen investieren wird.
Reuters hat zu diesem Artikel beigetragen.
Diese Übersetzung wurde mithilfe künstlicher Intelligenz erstellt. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte unseren Nutzungsbedingungen.