Investing.com - Der DAX wies bis zum Börsenschluss kaum Bewegung auf. Vorübergehend rutschte der deutsche Leitindex unter die 9.900 Punkte-Marke und setzte dabei ein Tagestief auf 9.887,01 Punkten. Bis zum Börsenschluss konnte er sich wieder leicht erholen und die Marke zurückerobern. Aus dem Handel ging er mit einem Minus von 0,31% auf 9.919,74 Punkte. Auch heute blieb ein Anlauf auf die entscheidende 10.000er aus.
In der zweiten Börsenliga schlossen der MDAX und der TecDAX tiefer im Rot bei Abschlägen von jeweils 0,84% auf 16.873,38 Zähler und 0,80% auf 1.287,52 Punkte.
Auch auf die Bekanntgabe einer Abschwächung der Inflation in der Eurozone im Mai reagierten die Kurse in Frankfurt kaum. Dabei hat sich die vorabgeschätzte jährliche Inflation im Euroraum gegenüber dem Vormonat von 0,7% auf 0,5% abgeschwächt, teilte heute die europäische Statistikbehörde (Eurostat) vorläufigen Berechnungen zufolge mit. Die Kerninflation wird auf 0,7% geschätzt.
Die voraussichtliche Abschwächung der Eurozonenpreise im Mai erhöht im Vorfeld ihrer monatlichen Ratssitzung am Donnerstag den Druck auf die EZB, gegen deflationäre Risiken vorzugehen. EZB-Chef Mario Draghi hatte während der Ratssitzung im Mai seine Bereitschaft erklärt, im Fall einer Abwärtskorrektur der Inflationsprognose für die nächsten Monate geldpolitische Maßnahmen, wie unter anderem eine Zinssenkung und negative Einlagezinsen. Auch werde die Option eines Anleihekaufprogramms im Stil der Federal Reserve Bank oder Bank of Japan nicht ausgeschlossen. Allerdings gilt dies als eher unwahrscheinlich, während die beiden anderen Maßnahmen bereits als sichere Sache gelten.
Andererseits ist die Arbeitslosenrate in der Währungsunion im April leicht von 11,8% im März auf 11,7% zurückgegangen, teilte heute Eurostat in einem separaten Bericht mit. In der gesamten EU lag die Arbeitslosenrate bei 10,4% nach 10,5% im Vormonat.
Positiv wurde die Entwicklung des spanischen Arbeitsmarkts für Mai bewertet, nachdem die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 111.916 zurückging, was einem Minus von 2,3% und dem höchsten Rückgang seit 1996 entspricht, teilte heute die spanische Statistikbehörde mit. Insgesamt endete Mai mit 4,572,385 Arbeitslosen. Gegenüber dem Vorjahresmonat kommt dies einem Minus von 6,51% gleich.
In Italien dagegen blieb die Arbeitslosenrate im April gegenüber März unverändert bei 12,6%. Die vorabgeschätzte Rate für März wurde von 12,7% auf 12,6% nach unten revidiert. Mit Besorgnis wurde der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit auf einen Rekord von 43,3% nach 42,9% im März zur Kenntnis genommen. Es handelt sich um den höchsten Wert seit 1977.
Der EUR/USD hatte am Nachmittag zugelegt und ein Tageshoch bei 1,3648 Dollar gesetzt. Zuletzt notierte er wieder leicht darunter bei 1,3622 Dollar.
An den europäischen Aktienmärkten gingen die Leitindexe mit negativem Vorzeichen aus dem Handel. Der FTSE 100 gab um 0,41% nach, der CAC 40 fiel um 0,27%, der Ibex 35 rutschte um 0,31% ab und der FTSE MIB schloss um 0,64% tiefer.
In den USA startete die Wall Street ebenfalls leicht negativ in den Handel. Die wichtigsten Indexe traten auf der Stelle. Nach europäischem Börsenschluss verzeichnete der Dow Jones ein Minus von 0,17% auf 16.714,50 Zähler, der S&P 500 gab um 0,18% auf 1.921,60 Punkte nach und der Nasdaq 100 sackte um 0,23% auf 3.724,40 Punkte.
Dabei sind im April die US-Industrieaufträge gegenüber dem Vormonat um 0,7% gestiegen, teilte heute das US-Handelsminsterium mit. Die Zahl übertraf die Markterwatungen von 0,5%.
Am Frankfurter Parkett war BMW Spitzenreiter im Dax bei einem Plus von 0,59%. Größte Gewinner im MDax und TecDax waren GEA Group und Drägerwerk (XETRA:DRWG_p) bei Anstiegen von jeweils 0,82% und 1,31%.
Zu den Flops zählten die Commerzbank, OSRAM Licht und SMA Solar Technology (XETRA:S92G) bei Abschlägen von jeweils 3,37%, 2,99% und 5,33%.