😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Deutsche Börse bleibt auf der Suche nach Zukäufen

Veröffentlicht am 14.02.2019, 12:03
© Reuters. Theodor Weimer, new CEO of German stock exchange Deutsche Boerse AG, waits for his speech to inform the media about the planned renovations at the trading floor of Frankfurt's stock exchange in Frankfurt
NDX
-
LSEG
-

Frankfurt (Reuters) - Die Deutsche Börse hat Übernahmen unverändert fest im Blick.

"Das ist ganz klar auf unserem Radarschirm drauf", sagte Vorstandschef Theodor Weimer am Donnerstag auf der Bilanzpressekonferenz des Finanzkonzerns. Allerdings müsse sich eine passende und vor allem bezahlbare Gelegenheit ergeben. Die Feuerkraft des Unternehmens liege bei rund 1,3 Milliarden Euro. Weimer geht davon aus, dass die Eigentümer des Konzerns auch Geld zuschießen könnten, etwa im Rahmen einer Kapitalerhöhung, sollte sich eine gute Option ergeben. "Allerdings fragen wir unsere Investoren da nicht vorab, das ist nicht unser Selbstverständnis."

Weimer, der den Betreiber der Frankfurter Wertpapierbörse und der Derivatebörse Eurex seit gut einem Jahr führt, sieht aktuell vor allem Zukäufe in einzelnen Geschäftsbereichen als sinnvoll an - etwa im Anleihen-, Devisen- oder Rohstoffhandel. Hier habe sich der Schwerpunkt in der Branche verschoben. Nachdem jahrzehntelang eine Konsolidierung der Börsen selbst das Geschehen bestimmt habe, gehe es nun um die Konsolidierung in einzelnen Anlageklassen. Eine Fusion mit einer anderen Börse sei deshalb nicht sein Ziel. Sollte es eines Tages doch zu einem solchen Deal kommen, käme das für ihn nur dann infrage, wenn die Deutsche Börse die Mehrheit hätte, sagte Weimer. Die Deutsche Börse war 2017 mit dem Versuch einer Übernahme der Londoner Börse LSE (LON:LSE) gescheitert.

In den laufenden Bieterkampf um die Osloer Börse ist Weimer seinen Worten zufolge ganz bewusst nicht eingestiegen. Diese passe von ihrem Geschäftsmodell nicht zur Strategie der Deutschen Börse. Um den norwegischen Marktbetreiber buhlen die europäische Mehrländerbörse Euronext und die US-Technologiebörse Nasdaq.

VIELE WACHSTUMSCHANCEN

© Reuters. Theodor Weimer, new CEO of German stock exchange Deutsche Boerse AG, waits for his speech to inform the media about the planned renovations at the trading floor of Frankfurt's stock exchange in Frankfurt

Wachstumschancen sieht Weimer insbesondere darin, Geschäft aus Bereichen anzuziehen, in denen der Handel bislang zu einem Großteil an den Börsenunternehmen vorbeiläuft - im Jargon "over the counter" genannt. Das gilt beispielsweise für den Handel mit Währungen, wo täglich Transaktionen in einem Volumen von mehreren Trillionen Dollar weltweit abgewickelt werden; 60 Prozent davon allerdings nicht an organisierten Börsen, sondern zwischen Banken und anderen Marktteilnehmern.

Weiterhin extrem wichtig, vor allem auch mit Blick auf den nahenden Brexit, bleibt das Clearing von auf Euro lautenden Derivaten. Hier will Weimer dem Londoner Clearinghaus LCH Paroli bieten und Marktanteile abjagen. Ziel der Börse ist es, bis Ende 2020 ein Viertel des milliardenschweren Kuchens nach Frankfurt zu ziehen. Ende Januar lag ihr Anteil an dem von LCH seit langem monopolistisch dominierten Markt bei elf Prozent.

Geschäftlich lief des für die Börse 2018, dem ersten Jahr unter der Ägide des früheren Investmentbankers und Chefs der Münchener HypoVereinsbank, rund. Die Einnahmen erreichten mit knapp 2,8 Milliarden Euro ein Rekordniveau. Rechnet man Belastungen durch den Konzernumbau und den Abbau von mehreren hundert Stellen heraus, fuhr das Unternehmen einen Gewinn von gut einer Milliarde Euro ein. Unter dem Strich schrumpfte das Ergebnis deshalb um sechs Prozent auf 824 Millionen Euro. Die Dividende soll dennoch um zehn Prozent auf 2,70 Euro steigen. Die Anleger hielten sich dennoch bei den Aktien zurück, weil Weimer für die Zukunft ein etwas verhalteneres Gewinn- und Erlöswachstum ankündigte. Die Aktie gab um gut 1,2 Prozent nach.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.